Fressbremse Pferd

Fressbremse für Pferde: Wann sie sinnvoll ist und worauf du achten solltest

Warum eine Fressbremse notwendig sein kann

Pferde lieben es zu fressen. Doch manche fressen zu viel und setzen ungewollt an. Gerade leichtfüttrige Rassen wie Islandpferde, Haflinger oder Shetlandponys neigen dazu, schnell an Gewicht zuzulegen. Das kann gesundheitliche Folgen haben. Eine Fressbremse kann helfen, die Nahrungsaufnahme zu kontrollieren, ohne das Pferd hungern zu lassen.

Ein weiteres Problem ist das Risiko von Hufrehe. Pferde, die zu viel Gras aufnehmen, haben ein erhöhtes Risiko, an dieser schmerzhaften Krankheit zu erkranken. Hier kann eine Fressbremse vorbeugend wirken. Ebenso kann sie helfen, wenn ein Pferd nach einer Erkrankung oder Operation seine Futteraufnahme begrenzen muss.

Einige Pferde haben ein regelrechtes „Suchtverhalten“ beim Fressen. Sie fressen nicht mehr instinktiv, sondern ohne Limit. Das kann zu Stoffwechselproblemen, Verdauungsstörungen oder gar Koliken führen. Hier kann eine Fressbremse eine wichtige Rolle spielen, um die Futteraufnahme auf ein gesundes Maß zu beschränken.

Arten von Fressbremsen und ihre Funktionsweise

Nicht jede Fressbremse ist gleich. Es gibt verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Eigenschaften. Die Wahl hängt davon ab, wie stark die Futteraufnahme eingeschränkt werden soll und wie empfindlich das Pferd ist.

Maulkörbe aus Kunststoff oder Gummi

Diese Modelle sind leicht und haben oft Löcher, durch die das Pferd nur kleine Mengen Gras aufnehmen kann. Sie sind stabil und verhindern, dass das Pferd zu viel auf einmal frisst. Allerdings können sie bei längerer Nutzung Scheuerstellen verursachen, wenn sie nicht richtig sitzen. Hier ist es wichtig, ein Modell zu wählen, das gut an den Kopf des Pferdes angepasst werden kann.

Fressbremsen mit Metallgitter

Diese Variante erlaubt ebenfalls eine reduzierte Futteraufnahme. Das Gitter ist oft robuster als Kunststoff und bietet eine längere Haltbarkeit. Der Nachteil: Manche Pferde empfinden es als unangenehm, durch das Gitter zu fressen. Zudem kann es sein, dass manche Pferde mit diesen Modellen schneller aufgeben, zu fressen, was zu Frust führt.

Nasenkörbe mit verstellbaren Öffnungen

Hier kann individuell eingestellt werden, wie viel Futter das Pferd aufnehmen darf. Diese Modelle sind besonders praktisch, wenn eine schrittweise Anpassung gewünscht ist. Sie sind zudem vielseitig einsetzbar und bieten eine größere Flexibilität.

Vorteile und Nachteile einer Fressbremse

Jede Methode zur Reduzierung der Futteraufnahme hat Vor- und Nachteile. Eine Fressbremse sollte niemals als alleinige Lösung gesehen werden, sondern immer in ein durchdachtes Management eingebunden sein.

Vorteile

  • Verhindert übermäßige Gewichtszunahme

  • Reduziert das Risiko von Hufrehe

  • Ermöglicht Pferden weiterhin Weidegang

  • Kontrollierte Futteraufnahme ohne radikale Futterkürzung

  • Kann langfristig das Risiko von Stoffwechselerkrankungen reduzieren

Nachteile

  • Kann zu Scheuerstellen führen

  • Manche Pferde akzeptieren sie schlecht

  • Risiko von Materialbruch oder Fehlanpassung

  • Langfristige Nutzung kann Frustration erzeugen

  • Manche Pferde lernen, die Fressbremse auszutricksen

Die richtige Nutzung einer Fressbremse

Damit die Fressbremse ihren Zweck erfüllt und das Pferd nicht unnötig beeinträchtigt, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten.

Passform und Gewöhnung

Eine schlecht sitzende Fressbremse kann Druckstellen verursachen. Es ist wichtig, sie regelmäßig zu überprüfen. Pferde sollten langsam daran gewöhnt werden, damit sie nicht in Panik geraten oder versuchen, die Bremse abzureißen. Manche Pferde brauchen mehrere Tage oder Wochen, bis sie die Fressbremse ohne Widerstand akzeptieren.

Tragedauer begrenzen

Es ist nicht ratsam, eine Fressbremse rund um die Uhr einzusetzen. Pferde sollten Pausen bekommen, in denen sie ohne Einschränkung fressen können, um Frustration zu vermeiden. Eine bewährte Methode ist, das Pferd einige Stunden mit, dann wieder ohne Fressbremse auf die Weide zu lassen.

Kontrolle der Nahrungsaufnahme

Auch mit einer Fressbremse kann ein Pferd noch zu viel fressen, wenn die Weide zu gehaltvoll ist. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, die Weidezeit zu reduzieren oder das Pferd auf eine magerere Fläche zu stellen. Zudem sollte beobachtet werden, ob das Pferd mit der Fressbremse tatsächlich langsamer frisst oder ob es Strategien entwickelt, trotzdem viel aufzunehmen.

Häufige Probleme und Lösungen

Obwohl eine Fressbremse hilfreich sein kann, treten oft Probleme auf, die es zu lösen gilt.

Pferd verweigert das Fressen

Manche Tiere brauchen länger, um sich an die Fressbremse zu gewöhnen. Hier hilft es, die Bremse zunächst nur kurze Zeit anzulegen und das Pferd zu belohnen, wenn es frisst. Alternativ kann man das Pferd erst auf mageres Heu umstellen, bevor es auf die Weide mit der Fressbremse kommt.

Scheuerstellen

Falls Druckstellen auftreten, sollte die Passform überprüft werden. Manchmal hilft es, Polsterungen oder ein anderes Modell zu nutzen. Spezielle Neopren- oder Lammfellpolster können hier hilfreich sein.

Pferd versucht, die Fressbremse abzustreifen

Einige Pferde sind sehr geschickt darin, die Bremse loszuwerden. Hier hilft oft ein besser sitzendes Modell oder ein zusätzlicher Sicherungsriemen. Auch eine Kombination aus Fressbremse und Halfter kann Abhilfe schaffen.

Alternative Maßnahmen zur Fresskontrolle

Eine Fressbremse ist nicht die einzige Möglichkeit, die Nahrungsaufnahme zu regulieren. Andere Methoden können ebenfalls helfen.

  • Weidegang begrenzen: Weniger Zeit auf der Wiese bedeutet automatisch weniger Futteraufnahme.

  • Mageres Weideland: Eine Fläche mit weniger gehaltvollem Gras kann das Risiko einer Überfütterung senken.

  • Strukturreiches Futter: Mehr Heu und weniger energiereiches Kraftfutter können das Gewicht besser regulieren.

  • Pferd in einem Paddock halten: Falls das Weideland zu nahrhaft ist, kann eine Haltung in einem Paddock mit kontrollierter Fütterung sinnvoll sein.

Die besten Fressbremsen für Pferde

1. Kerbl 321627 Maulkorb/Fressbremse Nylon, schwarz, Warmblut

Dieser Maulkorb von Kerbl ist besonders für Warmblutpferde geeignet. Das robuste Nylon sorgt für Langlebigkeit, und das schlichte schwarze Design passt gut zu den meisten Pferden. Vorteilhaft ist, dass er leicht zu reinigen ist. Allerdings könnte er für empfindliche Pferde ohne Polsterung unangenehm sein.

2. Noname Fressbremse Pferd

Diese Fressbremse hilft, den Futterverzehr deines Pferdes zu kontrollieren, während es dennoch freien Zugang zu Wasser hat. Besonders praktisch: Sie lässt sich einfach anlegen und bietet eine gute Lösung für Pferde, die zu viel Gras fressen. Allerdings könnte sie für empfindliche Pferde etwas unangenehm sein, wenn sie zu eng sitzt.

3. Marengos Maulkorb Textil – Fressbremse Pferd & Pony

Die Fressbremse von Marengos eignet sich sowohl für Pferde als auch Ponys und ist besonders hilfreich, um den Grasverzehr zu kontrollieren. Das Textilmaterial ist leicht und flexibel, was für guten Tragekomfort sorgt. Auf der anderen Seite könnte das Textil nicht so langlebig wie Nylon sein, besonders bei intensiver Nutzung.

4. PFIFF 102979 Maulkorb mit Kunstfell Kopfstück

Das Kopfstück mit Kunstfell sorgt dafür, dass der Maulkorb angenehm zu tragen ist. Besonders bei längeren Tragezeiten ist dies ein echter Vorteil, da das Fell Scheuerstellen vermeidet. Der Nachteil könnte sein, dass Kunstfell bei Nässe unangenehm wird und die Reinigung aufwendiger sein kann.

5. Marengos Fressbremse mit Fress-Schutz

Dieser Maulkorb von Marengos hilft, den Futterverzehr zu kontrollieren, und eignet sich sowohl für Pferde als auch Ponys. Er verhindert, dass dein Pferd zu viel Gras frisst, und schützt es gleichzeitig davor, zu viel Gewicht anzusetzen. Das Material ist angenehm, aber es könnte für kräftigere Pferde möglicherweise nicht genug Halt bieten.

6. Covalliero Kerbl 3222145 Maulkorb Teddyfleece, Nylon, schwarz, Full

Ein Maulkorb, der mit einer Teddyfleece-Polsterung versehen ist und aus robustem Nylon besteht. Das Fleece sorgt für ein bequemes Tragegefühl und schont die Haut. Für größere Pferde (Full-Größe) ist das eine gute Wahl. Allerdings kann das Fleece Feuchtigkeit aufnehmen und sollte regelmäßig gereinigt werden.

7. WALDHAUSEN Textil Maulkorb

Dieser Maulkorb von Waldhausen ist leicht und atmungsaktiv, was ihn zu einer guten Wahl für den Sommer macht. Er lässt sich einfach anlegen und entfernen, aber Textil ist möglicherweise nicht so langlebig wie die stabileren Materialien anderer Modelle.

8. NETPROSHOP Fressbremse Beweidungsmaske mit Nasenlöchern

Die Fressbremse von NETPROSHOP ist für Pferde in verschiedenen Größen erhältlich und hat Nasenlöcher, die für eine bessere Atmung sorgen. Besonders praktisch ist, dass sie in mehreren Größen kommt, was eine gute Passform ermöglicht. Wenn der Maulkorb jedoch nicht richtig sitzt, kann er verrutschen.

9. Amesbichler Reitsport HorseGuard Maulkorb mit Teddyfleece Polster

Dieser Maulkorb bietet mit der Teddyfleece-Polsterung einen hohen Tragekomfort und ist besonders für empfindliche Pferde geeignet. Das Polster hilft, Druckstellen zu vermeiden, aber es könnte sein, dass das Fleece bei Nässe unangenehm wird und mehr Pflege benötigt.

10. PFIFF 102382 Fressbremse mit Kopfstück, schwarz, S

Dieser Maulkorb ist für kleinere Pferde und Ponys geeignet und kommt mit einem praktischen Kopfstück, das für einen sicheren Sitz sorgt. Der Nachteil ist, dass er nur in der kleinen Größe erhältlich ist und daher nicht für größere Tiere geeignet ist.

Fazit: Ist eine Fressbremse die richtige Lösung?

Ob eine Fressbremse die beste Wahl ist, hängt vom individuellen Pferd ab. Sie kann eine sinnvolle Maßnahme sein, sollte aber immer mit Bedacht eingesetzt werden. Regelmäßige Kontrollen, eine gute Passform und eine durchdachte Fütterungsstrategie sind entscheidend, um das Wohlbefinden des Pferdes zu gewährleisten.