Heubedampfer für Pferde

Warum ich mich für einen Heubedampfer für Pferde entschieden habe

Als ich das erste Mal von Heubedampfern für Pferde hörte, war ich skeptisch. Ist das wirklich notwendig oder nur ein weiterer teurer Trend? Ich wollte es genau wissen. Mein Wallach hatte immer wieder mit Husten zu kämpfen, besonders im Winter, wenn er mehr Zeit im Stall verbrachte. Trotz hochwertigem Heu schien er auf etwas zu reagieren. Also begann ich, mich intensiver mit dem Thema zu befassen.

Warum es sinnvoll ist, Heu zu bedampfen

Heu ist das Grundnahrungsmittel für Pferde. Ohne eine ausreichende Menge an hochwertigem Raufutter leidet nicht nur die Verdauung, sondern auch das gesamte Wohlbefinden des Pferdes. Doch Heu ist nicht gleich Heu. Auch wenn es auf den ersten Blick trocken, sauber und wohlriechend erscheint, kann es Staub, Schimmelsporen und Bakterien enthalten. Diese sind oft so fein, dass man sie mit bloßem Auge nicht sieht.

Gerade Pferde mit empfindlichen Atemwegen reagieren darauf. Chronische Atemwegserkrankungen wie COB (Chronisch Obstruktive Bronchitis) sind keine Seltenheit. Auch wenn ein Pferd keine offensichtlichen Symptome zeigt, bedeutet das nicht, dass es nicht doch von staubarmen Heu profitieren könnte.

Hier kommt das Bedampfen ins Spiel. Dabei wird das Heu für eine bestimmte Zeit mit heißem Dampf behandelt. Die Hitze tötet Schimmel, reduziert den Staub und macht das Heu insgesamt hygienischer.

Welche Vorteile hat bedampftes Heu wirklich?

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Der Unterschied ist enorm. Mein Pferd frisst das Heu lieber, hält sein Gewicht besser und hustet kaum noch. Aber das sind nicht die einzigen Vorteile:

1. Weniger Staub

Selbst gutes Heu staubt. Besonders wenn es trocken gelagert wurde, wirbelt beim Fressen eine Menge feiner Partikel auf. Diese setzen sich in den Atemwegen fest und können Entzündungen oder sogar Allergien auslösen. Das Bedampfen bindet den Staub und reduziert diesen um bis zu 99 %.

2. Reduzierung von Schimmel und Bakterien

Nicht jeder Schimmel ist sichtbar. Auch im scheinbar besten Heu können sich Sporen befinden, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Gerade bei feuchter Witterung oder schlechter Trocknung kann das ein Problem sein. Heubedampfer für Pferde arbeiten mit Temperaturen von über 100 Grad Celsius, was Schimmel und viele Bakterien unschädlich macht.

3. Verbesserte Verdauung

Ich habe festgestellt, dass mein Pferd das bedampfte Heu besser verwertet. Es frisst es nicht nur lieber, sondern nimmt auch die Nährstoffe besser auf. Gerade bei Pferden, die zu Kotwasser oder Verdauungsproblemen neigen, kann das ein echter Vorteil sein.

4. Mehr Feuchtigkeit im Futter

Bedampftes Heu enthält mehr Feuchtigkeit als trockenes. Gerade im Sommer oder bei Pferden, die wenig trinken, ist das ein positiver Nebeneffekt. Es kann helfen, die Wasseraufnahme zu erhöhen und so das Risiko von Koliken zu verringern.

Wie funktioniert ein Heubedampfer?

Die Grundidee ist einfach: Wasser wird erhitzt, der entstehende Dampf durch das Heu geleitet und nach einer bestimmten Zeit ist es fertig zur Verfütterung. Je nach Modell und Hersteller unterscheidet sich die genaue Technik, aber die Hauptkomponenten sind immer dieselben:

• Ein Dampferzeuger, der das Wasser erhitzt und den Dampf produziert.

• Eine isolierte Kammer, in die das Heu gefüllt wird.

• Ein Dampfverteilungssystem, das dafür sorgt, dass der heiße Dampf gleichmäßig im Heu verteilt wird.

Je nach Größe des Heubedampfers kann man eine oder mehrere Portionen auf einmal bedampfen. Die Bedampfungszeit variiert zwischen 40 und 100 Minuten, je nach Modell und Heumenge.

Welche Heubedampfer für Pferde gibt es auf dem Markt?

Ich habe mich intensiv mit den verschiedenen Modellen auseinandergesetzt und mich letztlich für einen mittelgroßen entschieden. Hier ein Überblick über einige gängige Modelle:

Haygain HG-2000

Dieses Modell ist ideal für Ställe mit mehreren Pferden. Es fasst bis zu 30 kg Heu und hat eine Bedampfungszeit von etwa 70 Minuten. Es ist hochwertig verarbeitet, aber auch preislich in der oberen Kategorie angesiedelt.

BEGA Heubedampfer XL Master

Dieser Heubedampfer bietet eine Kapazität von bis zu 25 kg Heu. Besonders praktisch sind die Timer-Funktion und der Frostschutz, sodass das Gerät auch im Winter problemlos genutzt werden kann.

Eigenbau-Modelle

Wer handwerklich begabt ist, kann sich auch einen Heubedampfer selbst bauen. Dazu braucht es einen Dampferzeuger, eine isolierte Box und ein gutes System zur Dampfverteilung. Der Vorteil: Man kann den Heubedampfer genau an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Mein Alltag mit dem Heubedampfer

Ich gebe zu, am Anfang war es eine Umstellung. Plötzlich musste ich Zeit einplanen, um das Heu zu bedampfen, und mir Gedanken über die Lagerung machen. Doch nach kurzer Zeit hatte ich den Dreh raus.

• Morgens: Ich starte den Heubedampfer direkt nach der ersten Fütterung, sodass das Heu für die nächste Mahlzeit bereit ist.

• Tagsüber: Das bedampfte Heu bewahre ich in einer sauberen Tonne auf, damit es nicht austrocknet.

• Abends: Vor dem Füttern stelle ich sicher, dass das Heu noch angenehm feucht ist. Frisst mein Pferd alles auf? Dann ist es gut. Bleibt viel liegen? Dann passe ich die Menge an.

Lohnt sich die Anschaffung?

Diese Frage habe ich mir oft gestellt, bevor ich den Kauf tätigte. Immerhin kostet ein guter Heubedampfer mehrere hundert bis tausend Euro. Doch wenn ich zusammenrechne, wie oft ich vorher den Tierarzt wegen Hustenproblemen rufen musste und wie viel hochwertiger das Futter jetzt ist, hat sich die Anschaffung definitiv gelohnt.

Wichtige Faktoren bei der Entscheidung:

• Hat mein Pferd Atemwegsprobleme?

• Wie staubig ist das Heu, das ich verfüge?

• Wie hoch sind meine bisherigen Tierarztkosten?

• Kann ich die zusätzliche Zeit für das Bedampfen im Alltag einplanen?

Mein Fazit

Seitdem ich einen Heubedampfer für Pferde nutze, hat sich die Fütterung meiner Pferde grundlegend verändert. Ich sehe, dass sie das Heu lieber fressen, gesünder aussehen und weniger anfällig für Atemwegsprobleme sind.

Ich würde jederzeit wieder in einen Heubedampfer investieren. Die Verbesserung der Futterqualität ist spürbar, die Pferde danken es mir mit besserer Gesundheit und einer gesteigerten Fresslust. Wer sich einmal an den Prozess gewöhnt hat, will ihn nicht mehr missen.