Esparsette Pferd

Esparsette für Pferde: Eine unterschätzte Futterpflanze mit großem Potenzial

Pferde gesund und natürlich zu füttern, ist eine Wissenschaft für sich. Jeder, der ein Pferd besitzt, weiß, wie schwierig es sein kann, die richtige Balance zwischen Nährstoffbedarf, Verdauungsgesundheit und Fressgewohnheiten zu finden. Ich habe mich intensiv mit alternativen Futterpflanzen auseinandergesetzt, weil mein Wallach immer wieder mit Verdauungsproblemen zu kämpfen hatte. Dabei bin ich auf Esparsette gestoßen – eine fast vergessene Pflanze, die jedoch erstaunliche Vorteile bietet.

Was macht Esparsette so besonders?

Esparsette (Onobrychis viciifolia) ist eine Leguminose, die früher häufig auf Weiden wuchs. Leider ist sie heute selten geworden, weil sie weniger ertragreich ist als moderne Futterpflanzen wie Luzerne oder Klee. Doch genau hier liegt ihr Vorteil: Sie ist nährstoffreich, ohne die oft problematischen Nebeneffekte dieser Pflanzen mitzubringen. Besonders die enthaltenen Tannine haben es in sich: Sie können die Verdauung unterstützen, die Darmflora stabilisieren und sogar Parasiten beeinflussen.

Meine Erfahrung mit Esparsette in der Pferdefütterung

Als ich Esparsette zum ersten Mal ausprobierte, war ich skeptisch. Mein Wallach hatte immer wieder mit Kotwasser zu kämpfen, und kein Futterzusatz brachte eine langfristige Besserung. Ich begann, ihm langsam Esparsette-Pellets unter das Futter zu mischen. Schon nach zwei Wochen fiel mir auf, dass sein Kot fester wurde und er insgesamt entspannter wirkte. Andere Pferdebesitzer aus meinem Stall hatten ähnliche Erfahrungen gemacht. Eine Freundin füttert Esparsette an ihr altes Warmblut, das aufgrund von Zahnproblemen nicht mehr gut kauen kann. Sie schwört darauf, weil ihr Wallach das Futter gut verträgt und dabei endlich wieder an Gewicht zulegt.

Die wichtigsten Vorteile von Esparsette

Esparsette ist nicht einfach nur eine weitere Futterpflanze. Sie hat einige Eigenschaften, die sie besonders wertvoll machen:

• Unterstützt die Darmgesundheit: Die enthaltenen Tannine können helfen, die Darmschleimhaut zu schützen und das Gleichgewicht der Darmflora zu stabilisieren.

• Hochwertige Eiweiße: Die Proteine in Esparsette sind leicht verdaulich und unterstützen Muskelaufbau sowie Regeneration.

• Geringer Zuckeranteil: Anders als viele andere Futterpflanzen hat Esparsette einen niedrigen Zuckeranteil, was sie auch für stoffwechselempfindliche Pferde interessant macht.

• Natürliche Wurmprophylaxe: Studien deuten darauf hin, dass Esparsette die Wurmlast im Darm reduzieren kann.

• Für magenempfindliche Pferde geeignet: Da sie wenig Fruktan enthält und keine blähenden Eigenschaften hat, wird sie oft besser vertragen als Klee oder Luzerne.

Welche Pferde profitieren am meisten von Esparsette?

Nicht jedes Pferd braucht eine zusätzliche Futterpflanze. Doch für bestimmte Pferdetypen kann Esparsette einen echten Unterschied machen:

• Pferde mit empfindlichem Magen-Darm-Trakt: Wenn dein Pferd oft zu Durchfall oder Kotwasser neigt, kann Esparsette helfen, die Verdauung zu stabilisieren.

• Senioren mit Zahnproblemen: Eingeweichte Esparsette-Pellets oder Cobs können eine gute Alternative zu Heu sein.

• Sportpferde: Der hohe Eiweißgehalt unterstützt den Muskelaufbau und die Erholung nach dem Training.

• Pferde mit schlechtem Futterverwerter: Falls dein Pferd schwer an Gewicht zulegt oder immer etwas mager wirkt, kann Esparsette eine wertvolle Futterergänzung sein.

Wie wird Esparsette gefüttert?

Die richtige Dosierung hängt von der jeweiligen Situation ab. Hier ein paar Richtwerte:

• Als Futterergänzung: 100-200 g pro 100 kg Körpergewicht pro Tag

• Als Heuersatz: Bis zu 30 % der Heuration

Esparsette gibt es in verschiedenen Formen:

• Lose Blätter: Ideal zum Untermischen ins normale Futter.

• Pellets oder Cobs: Sollten vor dem Füttern eingeweicht werden, wenn das Pferd Probleme mit dem Kauen hat.

• Getrocknete Stengel: Werden nicht von allen Pferden gerne gefressen, können aber als Heuersatz dienen.

Ein langsames Anfüttern ist ratsam, damit sich das Verdauungssystem an das neue Futter gewöhnen kann.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

Esparsette ist grundsätzlich sehr verträglich. Dennoch sollte man darauf achten, es nicht von heute auf morgen in großen Mengen zu geben. Manche Pferde sind empfindlich auf Tannine und könnten mit leichter Verstopfung reagieren. Auch wenn Esparsette als natürliche Wurmprophylaxe gilt, ersetzt sie keine reguläre Entwurmung nach Kotprobe.

Die besten Esparsette Produkte für Pferde

Mein Fazit nach einem Jahr Esparsette-Fütterung

Nach einem Jahr mit Esparsette im Futterplan meines Pferdes kann ich sagen: Es hat sich gelohnt. Mein Wallach hat eine stabilere Verdauung, seine Muskulatur sieht besser aus, und er ist insgesamt entspannter. Ich habe von vielen anderen Reitern ähnliche Rückmeldungen gehört.

Wenn du auf der Suche nach einer natürlichen Futterergänzung bist, die wirklich etwas bewirkt, solltest du Esparsette ausprobieren. Diese alte, fast vergessene Pflanze hat es verdient, wieder einen festen Platz in der Pferdefütterung zu bekommen.