Schleimlöser Pferd

Schleimlöser für Pferde: Was wirklich hilft

Husten beim Pferd kann verschiedene Ursachen haben. Egal, ob Staub, Pollen oder eine überstandene Infektion dahintersteckt – festsitzender Schleim ist oft ein großes Problem. Ein geeigneter Schleimlöser kann helfen, aber nicht jedes Mittel wirkt gleich. Ich habe mich intensiv mit dem Thema beschäftigt und möchte meine Erkenntnisse hier teilen.

Warum bildet sich Schleim in den Atemwegen?

Schleim ist eine Schutzreaktion des Körpers. Er bindet Staub, Pollen und Krankheitserreger, damit diese leichter abtransportiert werden können. Bei einem gesunden Pferd funktioniert das von selbst. Doch wenn die Flimmerhärchen in den Atemwegen überlastet oder geschädigt sind, bleibt der Schleim hängen – das Pferd hustet, aber ohne Erfolg.

Ursachen für übermäßige Schleimbildung

• Staubige Umgebung – Trockene oder staubige Luft führt zu Reizungen.

• Allergien – Pollen oder Schimmelsporen können Überreaktionen verursachen.

• Infektionen – Viren und Bakterien greifen die Atemwege an.

• Fehlende Bewegung – Stillstand verhindert das natürliche Abhusten.

Anzeichen für festsitzenden Schleim

Nicht jedes Pferd mit Husten hat gleich eine schwere Atemwegserkrankung. Es gibt aber eindeutige Hinweise, die auf festsitzenden Schleim hindeuten:

• Husten ohne Auswurf – Das Pferd hustet, aber es löst sich nichts.

• Tiefes, rasselndes Atmen – Beim Ein- oder Ausatmen ist ein Geräusch zu hören.

• Erhöhte Atemfrequenz – Das Pferd atmet schneller als normal.

• Weniger Leistung – Schon kleine Anstrengungen führen zu schneller Erschöpfung.

• Nasenfluss – Oft ein Zeichen für entzündete Atemwege.

Falls solche Symptome auftreten, ist es Zeit, aktiv zu werden.

Natürliche Schleimlöser für Pferde

Viele Pferdebesitzer setzen auf natürliche Mittel, um die Schleimbildung zu regulieren und das Abhusten zu erleichtern. Hier einige bewährte Methoden:

1. Kräuter als Schleimlöser

Verschiedene Kräuter haben sich als hilfreich erwiesen. Besonders diese Pflanzen unterstützen die Atemwege:

• Thymian – Löst Schleim und wirkt entzündungshemmend.

• Spitzwegerich – Beruhigt die Schleimhäute und fördert das Abhusten.

• Eibischwurzel – Bildet eine Schutzschicht auf den Schleimhäuten.

• Fenchel – Hat eine entkrampfende Wirkung auf die Bronchien.

• Anis und Süßholz – Fördern den Schleimauswurf und beruhigen gereizte Atemwege.

Viele dieser Kräuter sind in Mischungen erhältlich, die speziell für Pferde entwickelt wurden.

2. Dampfinhalation zur Schleimlösung

Inhalieren ist eine der besten Methoden, um festsitzenden Schleim zu lösen. Ein einfacher Trick ist, das Pferd in eine Box mit angefeuchteter Luft zu stellen. Noch effektiver sind spezielle Inhalationsgeräte, die feinen Wasserdampf oder Kochsalzlösung in die Atemwege transportieren. Alternativ kann auch eine Schüssel mit heißem Wasser und Kräutern in der Nähe der Box aufgestellt werden.

3. Bewegung als natürlicher Schleimlöser

Regelmäßige Bewegung ist entscheidend. Ein Pferd, das sich bewegt, atmet tiefer – das hilft, den Schleim zu mobilisieren. Dabei gilt:

• Lockeres Schritt- und Trabtraining fördert das Abhusten.

• Longieren über Stangen kann den Atemreflex anregen.

• Bergaufgehen kräftigt die Lunge.

• Freies Laufen auf der Koppel unterstützt die natürliche Atemreinigung.

4. Salzlecksteine und Soletherapie

Salz kann helfen, Schleim zu verflüssigen. Ein Salzleckstein ist eine einfache Möglichkeit, um die Aufnahme zu fördern. Wer mehr tun möchte, kann eine Soletherapie ausprobieren. Dabei atmet das Pferd feinen Salznebel ein – das kann in einer Solekammer oder mit einem Inhalationsgerät erfolgen.

5. Warme Mashs mit schleimlösenden Zusätzen

Ein warmes Mash mit Zusätzen wie Leinöl oder Fenchel kann ebenfalls helfen, den Schleim zu lösen.

Medizinische Schleimlöser: Wann sind sie sinnvoll?

Natürliche Methoden reichen nicht immer aus. Bei starkem Schleim gibt es auch spezielle Medikamente, die das Abhusten erleichtern.

1. Acetylcystein (ACC)

Ein bewährter Wirkstoff zur Schleimlösung. Acetylcystein spaltet die Eiweißverbindungen im Schleim, sodass er flüssiger wird. Es wird oft in Pulverform übers Futter gegeben.

2. Guaifenesin

Dieser Stoff wirkt direkt auf die Schleimhäute und sorgt dafür, dass sich der Schleim besser löst. Guaifenesin ist in manchen Hustensäften für Pferde enthalten.

3. Bromhexin und Dembrexin

Diese Wirkstoffe fördern den Abtransport von Schleim aus den Bronchien. Sie werden oft bei Pferden mit chronischen Atemwegserkrankungen eingesetzt.

4. Kortison – nur in schweren Fällen

Wenn Schleim ein Symptom einer chronischen Entzündung ist, kann Kortison helfen. Es sollte jedoch nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt eingesetzt werden, da es das Immunsystem beeinflusst.

Wichtige Faktoren für eine gesunde Lunge

Neben Schleimlösern gibt es weitere Maßnahmen, die helfen, die Atemwege gesund zu halten:

Staub vermeiden

Staub ist ein Hauptauslöser für Atemwegsprobleme. Deshalb sollte:

• Heu befeuchtet oder bedampft werden.

• Die Box regelmäßig entmistet werden.

• Einstreu aus Stroh durch staubarme Alternativen ersetzt werden.

Frische Luft und wenig Ammoniak

Ein gut belüfteter Stall ist essenziell. Schlechte Luftqualität führt dazu, dass sich Schleim schneller festsetzt. Ammoniak aus Pferdeurin reizt die Atemwege zusätzlich.

Ausgewogene Ernährung

Ein starkes Immunsystem hilft, Atemwegserkrankungen vorzubeugen. Hochwertiges Futter mit ausreichend Vitaminen, Spurenelementen und Omega-3-Fettsäuren unterstützt die Gesundheit der Atemwege.

Wasseraufnahme erhöhen

Ein gut hydriertes Pferd kann Schleim leichter abhusten. Frisches Wasser sollte immer in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.

Regelmäßige Kontrolle durch den Tierarzt

Wer sich unsicher ist, ob der Schleim harmlos oder bedenklich ist, sollte das Pferd vom Tierarzt untersuchen lassen. Chronische Atemwegserkrankungen sollten frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Die besten Schleimlöser für Pferde

Fazit: Das richtige Vorgehen gegen festsitzenden Schleim

Wenn ein Pferd Probleme mit festsitzendem Schleim hat, gibt es viele Möglichkeiten, um zu helfen. Natürliche Methoden wie Kräuter, Inhalation und Bewegung sollten die erste Wahl sein. Falls das nicht ausreicht, können medizinische Schleimlöser unterstützend wirken. Wichtig ist, die Ursache des Schleims zu finden und langfristig für gesunde Atemwege zu sorgen. So bleibt das Pferd leistungsfähig und fit.