Maiscobs Pferd

Maiscobs für Pferde: Eine sinnvolle Ergänzung oder unnötig?

Wer ein Pferd besitzt, hat sich bestimmt schon einmal gefragt, ob Maiscobs eine gute Wahl für die Fütterung sind. Diese gepressten Futtercobs aus Mais werden immer häufiger in der Pferdeernährung eingesetzt. Doch was steckt wirklich dahinter? Sind sie eine sinnvolle Energielieferung oder lediglich ein Trend? Lassen wir uns das genauer ansehen.

Was sind Maiscobs überhaupt?

Maiscobs bestehen aus getrocknetem, gepresstem Mais. Im Vergleich zu herkömmlichem Getreide sind sie besonders energiereich und liefern viele Kohlenhydrate. Dadurch können sie für bestimmte Pferde eine wertvolle Futterergänzung darstellen. Gerade Tiere mit einem hohen Energiebedarf profitieren davon.

Der Herstellungsprozess ist recht simpel: Der Mais wird getrocknet, zerkleinert und dann zu Pellets oder groberen Cobs gepresst. Einige Varianten enthalten auch Maissilage-Anteile oder zusätzliche Nährstoffe. Doch ist das wirklich notwendig?

Für welche Pferde eignen sich Maiscobs?

Nicht jedes Pferd braucht eine zusätzliche Energiequelle. Besonders geeignet sind sie für:

  • Sportpferde, die viel Energie verbrennen

  • Magere Pferde, die schwer zunehmen

  • Senioren, die Probleme mit der Verdauung von Heu oder anderem Raufutter haben

  • Pferde mit Zahnproblemen, da eingeweichte Maiscobs eine weiche Konsistenz haben

Wenn ein Pferd bereits leichtfuttrig ist oder zu Stoffwechselproblemen neigt, sollten Maiscobs hingegen mit Vorsicht gefüttert werden.

Wie viel Mais darf ein Pferd bekommen?

Hier gilt: Die Dosis macht das Gift. Maiscobs enthalten viel Energie, aber wenig Rohfaser. Das bedeutet, dass sie nicht als alleiniges Futter genutzt werden sollten. Eine Faustregel besagt, dass nicht mehr als 500 Gramm pro 100 kg Körpergewicht täglich gefüttert werden sollten.

Besonders wichtig ist es, Maiscobs immer gut einzuweichen. Trockene Cobs können sich im Rachen oder Magen ausdehnen, was zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann.

Vorteile von Maiscobs

Maiscobs bringen einige Vorteile mit sich, wenn sie richtig eingesetzt werden:

  • Hoher Energiegehalt: Ideal für Pferde mit erhöhtem Bedarf

  • Leicht verdaulich: Besonders für Senioren und Pferde mit Zahnproblemen

  • Gute Alternative zu Kraftfutter: Gerade für empfindliche Pferde

  • Staubfrei: Ein Vorteil für Pferde mit Atemwegsproblemen

  • Schnelle Zubereitung: Eingewässert sind sie in kurzer Zeit fütterungsbereit

  • Geringer Eiweißgehalt: Vorteilhaft für Pferde mit Eiweißempfindlichkeit

Mögliche Nachteile

Trotz der Vorteile gibt es auch einige Punkte, die bedacht werden sollten:

  • Hoher Zuckergehalt: Kann problematisch für Pferde mit EMS oder Hufrehe sein

  • Geringer Rohfaseranteil: Kein Ersatz für Heu oder Grünfutter

  • Mögliche Verstopfung: Wenn sie nicht richtig eingeweicht werden

  • Kann zu Fehlgärungen führen: Übermäßige Mengen belasten den Verdauungstrakt

Worauf sollte man beim Kauf von Maiscobs achten?

Nicht alle Maiscobs sind gleich. Beim Kauf gibt es einige Kriterien, auf die man achten sollte:

  • Zusammensetzung: Reine Maiscobs ohne Zusätze sind oft die bessere Wahl.

  • Struktur: Grobere Cobs quellen besser auf und lassen sich leichter füttern.

  • Frei von Schimmel: Hochwertige Produkte sind sauber, trocken und ohne unangenehme Gerüche.

  • Zucker- und Stärkegehalt: Niedrigere Werte sind für viele Pferde verträglicher.

  • Herkunft: Regional produzierte Maiscobs sind oft frischer und enthalten keine langen Transportwege.

Richtige Lagerung von Maiscobs

Damit Maiscobs nicht verderben, sollten sie richtig gelagert werden. Hier ein paar Tipps:

  • Trocken lagern: Feuchtigkeit fördert Schimmelbildung.

  • Luftdicht verschließen: So bleiben sie länger frisch.

  • Nicht in direktem Sonnenlicht: Hitze kann die Qualität beeinträchtigen.

  • Kühl lagern: Vermeidet Schimmelbildung und erhält die Struktur.

  • Regelmäßig kontrollieren: Veränderungen in Geruch oder Farbe können auf Verderb hinweisen.

Alternativen zu Maiscobs

Falls Maiscobs nicht die richtige Wahl sind, gibt es einige Alternativen:

  • Heucobs: Hoher Rohfaseranteil, gute Verdauung

  • Rübenschnitzel: Liefert Energie, aber mit weniger Zucker

  • Luzerne: Proteinreich und gut für den Muskelaufbau

  • Hafer: Bewährtes Kraftfutter mit hohem Nährwert

  • Gerste oder Dinkel: Verträglichere Getreidealternativen mit weniger Stärke

Praxistipps für die Fütterung

Damit Maiscobs optimal verwertet werden können, sollten sie richtig gefüttert werden.

  • Immer einweichen: Mindestens 30 Minuten in Wasser quellen lassen.

  • Langsam anfüttern: Der Verdauungstrakt muss sich an das neue Futter gewöhnen.

  • Mit anderen Futtermitteln kombinieren: So bleibt die Ernährung ausgewogen.

  • Nicht als Alleinfuttermittel nutzen: Ergänzende Raufutter sind unerlässlich.

  • Auf die individuellen Bedürfnisse achten: Nicht jedes Pferd verträgt Maiscobs gleich gut.

Erfahrungsberichte aus der Praxis

Viele Pferdebesitzer berichten von positiven Erfahrungen mit Maiscobs. Gerade bei älteren Pferden oder solchen mit Zahnproblemen haben sich eingeweichte Cobs bewährt. Ein Beispiel ist eine 22-jährige Stute, die aufgrund schlechter Zähne kaum noch Heu fressen konnte. Durch die Ergänzung mit Maiscobs konnte ihr Energiebedarf gedeckt und ihr Zustand stabil gehalten werden.

Ein anderes Beispiel ist ein Sportpferd, das während der Wettkampfsaison zusätzlichen Energiebedarf hatte. Durch die gezielte Fütterung von Maiscobs konnte die Kondition verbessert werden, ohne das Pferd unnötig zu belasten.

Die besten Maiscobs für Pferde

1. Agrobs Maiscobs (20 kg)

Die Agrobs Maiscobs werden aus der kompletten Maispflanze hergestellt, also nicht nur aus den Körnern, sondern auch aus Stängeln und Blättern. Dadurch enthalten sie viele Ballaststoffe und sind gleichzeitig sehr energiereich. Das Unternehmen setzt auf eine schonende Trocknung, um möglichst viele Nährstoffe zu erhalten.

Vorteile:

  • Hoher Rohfaseranteil für eine gesunde Verdauung
  • Energiereich, aber mit niedrigem Eiweißgehalt – schont den Stoffwechsel
  • Ohne Zusatzstoffe, rein natürlich
  • Gut für nervöse oder temperamentvolle Pferde

Nachteil:

  • Muss vor der Fütterung eingeweicht werden, was zusätzlichen Aufwand bedeutet

2. Supravit Maiscobs (20 kg)

Diese Maiscobs bestehen ebenfalls zu 100 % aus der gesamten Maispflanze und sind besonders kalorienreich. Sie eignen sich für Pferde, die schwer an Gewicht zulegen, sowie für Sportpferde oder Tiere in der Rekonvaleszenz. Durch den hohen Ballaststoffgehalt wird die Energie langsam freigesetzt, was sich positiv auf das Nervenkostüm des Pferdes auswirken kann.

Vorteile:

  • Sehr hoher Energiegehalt – ideal für Sportpferde oder schwerfuttrige Tiere
  • Langsame Energiefreisetzung dank hohem Rohfaseranteil
  • Kann sowohl trocken als auch eingeweicht verfüttert werden

Nachteil:

  • Je nach Pferd kann Einweichen notwendig sein, was zusätzlichen Aufwand bedeutet

3. Gebrüder Goller Maiscobs (25 kg)

Zu diesen Maiscobs gibt es weniger Informationen, aber grundsätzlich sind Maiscobs eine gute Alternative zu Heu, insbesondere für Pferde mit Atemwegsproblemen. Sie sind staubfrei und enthalten natürliche Inhaltsstoffe.

Vorteile:

  • Staubfreie Alternative zu Heu – gut für Pferde mit empfindlichen Atemwegen
  • Enthält ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe
  • Hoher Rohfaseranteil unterstützt die Verdauung

Nachteil:

  • Muss eventuell eingeweicht werden, um Schlundverstopfung zu vermeiden

Fazit: Sinnvoll oder nicht?

Ob Maiscobs eine gute Wahl sind, hängt stark vom einzelnen Pferd ab. Für Tiere mit hohem Energiebedarf können sie eine sinnvolle Futterergänzung sein. Für leichtfuttrige Pferde oder solche mit Stoffwechselproblemen sollten sie jedoch nur begrenzt eingesetzt werden. Wer sie füttert, sollte unbedingt darauf achten, sie korrekt einzuweichen und nicht zu hoch zu dosieren. So bleibt das Pferd gesund und leistungsfähig.

Letztendlich kommt es immer auf die richtige Balance an. Maiscobs sind kein Wundermittel, aber sie können – richtig eingesetzt – eine wertvolle Ergänzung im Futterplan sein.