Inhaltsverzeichnis
- 1 Leinenstroh Pferd
- 1.1 Leinenstroh für Pferde – meine ehrlichen Erfahrungen mit einer spannenden Alternative
- 1.2 Das beste Leinenstroh für Pferde
- 1.3 Mein Fazit: Lohnt es sich?
Leinenstroh Pferd
Leinenstroh für Pferde – meine ehrlichen Erfahrungen mit einer spannenden Alternative
Leinenstroh als Einstreu? Als ich das erste Mal davon hörte, war ich skeptisch. Warum sollte ich meine bewährte Einstreu gegen etwas tauschen, das ich kaum kannte? Aber wie so oft im Leben lohnt es sich, neue Wege zu gehen. Deshalb habe ich es ausprobiert – und meine Erfahrungen waren überraschend.
Was genau ist Leinenstroh?
Leinenstroh wird aus den Schäben der Flachspflanze hergestellt. Diese Schäben sind quasi die „Abfallprodukte“ der Fasergewinnung – doch was früher als nutzlos galt, entpuppt sich als echte Alternative zur klassischen Einstreu.
Flachs wächst in Europa, das bedeutet, dass die Transportwege oft kurz sind. Das Material wird getrocknet, entstaubt und kommt dann als saugfähige, geruchsbindende Einstreu in den Stall. Ich war gespannt, ob das wirklich so gut funktioniert, wie viele behaupten.
Warum Leinenstroh? Meine ersten Eindrücke
Ich habe mich aus zwei Gründen für einen Test entschieden: Mein Pferd leidet unter empfindlichen Atemwegen, und ich hatte genug vom ständigen Nachstreuen mit Stroh. Also habe ich mir ein paar Ballen Leinenstroh besorgt und ausprobiert.
Es saugt extrem gut
Das Erste, was mir auffiel: Urin verschwand regelrecht. Während bei Stroh oft nasse Stellen übrig bleiben und sich eine dicke Schicht Mist bildet, zog das Leinenstroh die Feuchtigkeit sofort ein. Die Box blieb trockener – und das Stallklima verbesserte sich spürbar.
Ich habe es sogar mit einem einfachen Test überprüft: Eine Handvoll Leinenstroh in eine Schale Wasser – nach wenigen Sekunden war die Flüssigkeit verschwunden. Das erklärte, warum die Box meines Pferdes deutlich trockener blieb.
Kaum Staub – ein riesiger Vorteil
Staub war für mich eines der größten Probleme. Mein Pferd hustet schnell, wenn es in der Box zu staubig wird. Im Vergleich zu normalem Stroh war Leinenstroh eine Wohltat. Kein feiner Staub, der in der Luft schwebt – nur eine feste, angenehme Einstreu.
Besonders bei geschlossenen Ställen oder in den kalten Monaten, wenn wenig gelüftet wird, macht sich das bemerkbar. Der Unterschied war für mich und mein Pferd sofort spürbar.
Ergiebigkeit – weniger Arbeit beim Misten
Ich gebe es zu: Ich mag es nicht, unnötig lange in der Box herumzuwühlen. Doch mit Leinenstroh musste ich weniger ausmisten. Die nassen Stellen ließen sich leicht entfernen, der Rest blieb sauber. Dadurch brauchte ich insgesamt weniger Einstreu als früher, und das Nachstreuen war einfacher.
Nach ein paar Wochen merkte ich auch, dass sich die Mistmenge deutlich reduzierte. Weniger Mist bedeutet weniger Aufwand beim Abtransport – ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Gibt es auch Nachteile? Natürlich!
Jede Einstreu hat ihre Schwächen, und Leinenstroh ist da keine Ausnahme. Hier sind die Punkte, die mir aufgefallen sind:
Der Preis kann abschreckend sein
Ja, Leinenstroh kostet mehr als normales Stroh. Das ist Fakt. Doch wenn man bedenkt, dass man weniger Material benötigt und seltener nachstreuen muss, relativiert sich der Preis etwas. Trotzdem ist es eine Investition, die gut überlegt sein will.
Ich habe mir die Mühe gemacht, die Kosten zu vergleichen: Während ich für Stroh regelmäßig große Mengen nachkaufen musste, hielt das Leinenstroh länger. Unterm Strich war der Unterschied nicht so groß, wie ich erwartet hatte.
Manche Pferde müssen sich erst daran gewöhnen
Nicht jedes Pferd liebt Veränderungen. Mein Wallach war erst skeptisch – er schnupperte, scharrte und probierte sogar, daran zu knabbern. Zum Glück fand er es nicht besonders lecker und ließ es nach ein paar Tagen in Ruhe.
Interessanterweise habe ich festgestellt, dass einige Pferde Leinenstroh zunächst meiden, weil es fester ist als normales Stroh. Nach ein paar Tagen aber legte sich die Unsicherheit und sie akzeptierten es problemlos.
Verfügbarkeit kann ein Problem sein
Während Stroh fast überall zu bekommen ist, musste ich etwas suchen, bis ich einen Händler mit verlässlicher Lieferung fand. Wer sich für Leinenstroh entscheidet, sollte sicherstellen, dass er regelmäßig Nachschub bekommt.
Ich bestelle mittlerweile größere Mengen auf einmal, um Lieferengpässe zu vermeiden. Wer sich unsicher ist, sollte sich vorher über regionale Anbieter informieren.
Praktische Tipps zur Nutzung von Leinenstroh
Falls du überlegst, es selbst auszuprobieren, hier ein paar Dinge, die mir geholfen haben:
Langsam umstellen: Manche Pferde reagieren skeptisch auf neue Einstreu. Ich habe die Box schrittweise umgestellt – erst eine Mischung aus Stroh und Leinenstroh, dann komplett gewechselt.
Nicht zu dick einstreuen: Anfangs habe ich zu viel verwendet, weil ich es mit Stroh verglichen habe. Eine dünnere Schicht reicht vollkommen aus.
Regelmäßig die nassen Stellen entfernen: So bleibt der Rest der Einstreu länger frisch.
Auf gute Qualität achten: Manche Anbieter liefern Leinenstroh, das nicht gut entstaubt wurde – das kann die positiven Effekte reduzieren.
Das beste Leinenstroh für Pferde
1. EURO-LIN Leinenstroh 20 kg
EURO-LIN ist eine hochwertige, mehrfach gereinigte und entstaubte Einstreu.
Vorteile:
Sehr saugfähig – nimmt bis zum Fünffachen des Eigengewichts an Flüssigkeit auf und hält den Stall trocken.
Neutralisiert Ammoniak, was die Luftqualität verbessert und Atemwegserkrankungen vorbeugen kann.
Umweltfreundlich – reduziert das Mistvolumen und ist biologisch abbaubar.
Nachteile:
Anfangs sind mehrere Ballen nötig, um eine gute Grundschicht zu schaffen, was höhere Anschaffungskosten bedeutet.
Die Pflege der Einstreumatratze erfordert regelmäßige Aufmerksamkeit.
2. Allspan German Horse Leinenstroh 20 kg
Diese Einstreu besteht zu 100 % aus Flachs und bietet eine staubarme und weiche Liegefläche für Pferde.
Vorteile:
Besonders staubarm – ideal für Tiere mit empfindlichen Atemwegen.
Ergiebig und kosteneffizient durch sparsamen Verbrauch.
Einfach zu entsorgen, da es schnell kompostiert.
Nachteile:
Eine empfohlene Einstreuhöhe von 8–12 cm bedeutet, dass unter Umständen mehr Material benötigt wird.
3. HRB Premium Leinstroh 15 kg
Dieses Produkt ist besonders staubarm und bietet mit seinen 150 Litern Volumen eine hohe Ergiebigkeit.
Vorteile:
Staubarm, daher schonend für Atemwege von Pferden und Kleintieren.
Großes Volumen sorgt für eine flauschige Einstreu, die lange hält.
Nachteile:
Mit 15 kg pro Ballen etwas leichter als andere Produkte, weshalb unter Umständen öfter nachgestreut werden muss.
4. STROY Strohgranulat Einstreu
Diese Granulat-Einstreu ist für Groß- und Kleintiere geeignet.
Vorteile:
Hohe Feuchtigkeitsaufnahme durch die granulierte Form.
Vielseitig einsetzbar für verschiedene Tierarten.
Nachteile:
Manche Tiere müssen sich erst an die Granulatstruktur gewöhnen.
5. Linostar Leinenstroh 20 kg
Dieses Leinenstroh kann für Pferde, Nager und Geflügel genutzt werden.
Vorteile:
Universell einsetzbar für verschiedene Tiere.
Besteht aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen.
Nachteile:
Es gibt wenig detaillierte Informationen über das Produkt, sodass es schwieriger zu bewerten ist.
Mein Fazit: Lohnt es sich?
Für mich war die Umstellung auf Leinenstroh eine der besten Entscheidungen der letzten Jahre. Mein Pferd hustet weniger, die Box bleibt länger sauber und der Stall riecht deutlich angenehmer.
Natürlich ist es keine Lösung für jeden. Wer eine kostengünstige Lösung sucht oder viele Pferde hat, muss genau rechnen, ob sich die Umstellung lohnt. Doch wenn Atemwegsprobleme oder feuchte Boxen ein Thema sind, ist es auf jeden Fall einen Versuch wert.
Ich würde es jederzeit wieder kaufen – auch wenn es ein bisschen teurer ist. Denn am Ende zählt für mich vor allem eins: das Wohl meines Pferdes.