Magenkräuter Pferd

Magenkräuter für Pferde: Natürliche Hilfe für empfindliche Pferdemägen

Wer ein Pferd hat, kennt das Problem: Man füttert sorgfältig, sorgt für ausreichend Bewegung, und trotzdem scheint der Magen manchmal nicht richtig mitzumachen. Verdauungsprobleme sind bei Pferden keine Seltenheit – und sie können schnell ernster werden, als man denkt. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, wie stressig es sein kann, wenn das eigene Pferd mit Magenproblemen zu kämpfen hat. Magenkräuter können hier eine natürliche Unterstützung bieten, um die Verdauung ins Gleichgewicht zu bringen.

Warum sind Pferdemägen so empfindlich?

Das Verdauungssystem von Pferden ist darauf ausgelegt, den ganzen Tag über kleine Mengen Futter aufzunehmen. In freier Wildbahn würden sie ständig grasen. Steht jedoch im Stall oder auf der Weide nicht permanent Futter zur Verfügung, kann das zu Problemen führen. Magengeschwüre, Blähungen oder Koliken sind leider häufige Folgen.

Ein großer Faktor dabei ist die Magensäure: Sie wird bei Pferden dauerhaft produziert, egal ob sie fressen oder nicht. Wenn längere Futterpausen entstehen, kann die Säure die Magenschleimhaut angreifen. Genau hier können Magenkräuter helfen, indem sie beruhigend wirken und die Verdauung sanft unterstützen.

Was kann den Magen noch aus dem Gleichgewicht bringen?

Neben falscher Fütterung gibt es noch weitere Faktoren, die zu Magenproblemen führen können:

  • Stress: Ein Stallwechsel, ein neuer Herdenpartner oder Turnierdruck können das Pferd belasten.

  • Futterumstellungen: Plötzliche Wechsel beim Futter (z. B. von Weidegras auf Heu) sind oft problematisch.

  • Zuviel Kraftfutter: Große Mengen Getreide können den pH-Wert im Magen aus dem Gleichgewicht bringen.

  • Lange Fresspausen: Besonders im Winter, wenn Pferde weniger Weidegang haben, kommt es oft zu Problemen.

Welche Kräuter unterstützen den Magen des Pferdes?

Nicht jede Pflanze ist für Pferde geeignet. Einige sind sogar giftig oder können den Magen zusätzlich reizen. Es gibt jedoch bewährte Heilkräuter, die dem Pferd guttun:

Kamille – der Klassiker zur Beruhigung

Kamille kennt fast jeder. Sie hat eine beruhigende Wirkung auf den Magen und hilft bei Entzündungen der Magenschleimhaut. Ich gebe meinem Pferd Kamille gerne als Tee über das Mash, besonders wenn es stressige Zeiten hat.

Anis, Fenchel und Kümmel – gegen Blähungen

Diese drei sind ein bewährtes Team, wenn es um Verdauungsprobleme geht. Sie helfen dabei, Gasansammlungen im Darm zu reduzieren und wirken entkrampfend. Gerade nach Futterumstellungen sind sie sehr hilfreich.

Pfefferminze – für eine gesunde Magenschleimhaut

Pfefferminze wird oft bei nervösen Magenproblemen eingesetzt. Sie kann entspannend wirken, sollte aber nicht in zu großen Mengen gegeben werden, da sie die Magensäureproduktion anregen kann.

Ulmenrinde – ein Schutzfilm für den Magen

Die Rinde der Rotulme ist bekannt dafür, einen beruhigenden Film auf der Magenschleimhaut zu bilden. Sie ist besonders hilfreich bei Pferden, die zu Magengeschwüren neigen. Die Zubereitung ist einfach: Ich mische die pulverisierte Rinde mit warmem Wasser, bis eine gelartige Konsistenz entsteht, und gebe sie übers Futter.

Süßholzwurzel – natürliche Hilfe gegen überschüssige Säure

Süßholzwurzel kann helfen, die Magenschleimhaut zu regenerieren und Entzündungen zu lindern. Allerdings sollte sie nicht dauerhaft gegeben werden, da sie den Hormonhaushalt beeinflussen kann.

Weitere hilfreiche Kräuter

  • Melisse: Hilft gegen nervöse Magenbeschwerden.

  • Löwenzahn: Regt die Verdauung an und fördert die Produktion von Magensäften.

  • Ringelblume: Hat entzündungshemmende Eigenschaften und hilft bei der Regeneration der Magenschleimhaut.

Wann und wie sollten Magenkräuter gefüttert werden?

Nicht jedes Pferd braucht zusätzliche Kräuter. Aber wenn dein Pferd eines oder mehrere dieser Anzeichen zeigt, könnte es von Magenkräutern profitieren:

  • Mäkelt am Futter oder frisst schlechter als sonst.

  • Hat immer wieder Blähungen oder zeigt Kolikanzeichen.

  • Wirkt nervös, knirscht mit den Zähnen oder speichelt vermehrt.

  • Magengeschwüre wurden diagnostiziert.

  • Hat stumpfes Fell und verliert an Gewicht.

Die richtige Fütterung von Magenkräutern

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du Magenkräuter in den Futterplan deines Pferdes integrieren kannst:

1. Als Tee zubereiten

Besonders Kamille oder Ulmenrinde wirken als Tee sehr gut. Einfach mit heißem Wasser übergießen, ziehen lassen und übers Futter geben.

2. Direkt unters Futter mischen

Viele Pferde nehmen getrocknete Kräuter problemlos auf, wenn sie einfach unter ihr gewohntes Futter gemischt werden. Das funktioniert besonders gut mit Fenchel oder Anis.

3. In Mash oder eingeweichte Heucobs einrühren

Falls dein Pferd wählerisch ist, kannst du die Kräuter in Mash oder Heucobs einmischen. So werden sie oft besser akzeptiert.

Natürliche Kräuter als Alternative zu chemischen Mitteln

Ich bin kein Fan davon, bei jedem kleinen Problem gleich zu Medikamenten zu greifen. Magenkräuter bieten eine sanfte Möglichkeit, das Verdauungssystem deines Pferdes zu unterstützen. Natürlich sind sie kein Wundermittel, aber sie können helfen, langfristig für mehr Wohlbefinden zu sorgen.

Wann ist ein Tierarztbesuch notwendig?

Trotz aller natürlichen Hilfsmittel gibt es Momente, in denen du nicht lange experimentieren solltest. Ein Tierarzt sollte unbedingt hinzugezogen werden, wenn:

  • Dein Pferd anhaltenden Durchfall oder Verstopfung hat.

  • Es starke Schmerzen zeigt oder immer wieder Koliken bekommt.

  • Es plötzlich stark an Gewicht verliert.

  • Magengeschwüre vermutet werden.

Die besten Magenkräuter für Pferde

1. Stiefel Magenkräuter für Pferde

Das ist eine Mischung aus Fenchel, Anis und Kümmel – drei Kräuter, die schon seit Ewigkeiten für ihre magenfreundlichen Eigenschaften bekannt sind. Du kannst die Kräuter entweder direkt ins Futter mischen oder als Tee aufgießen und übers Futter geben.

👍 Vorteile:
✔️ 100 % natürliche Zutaten, keine unnötigen Zusätze
✔️ Flexibel einsetzbar (trocken oder als Tee)

👎 Nachteile:
❌ Nicht für tragende Stuten ohne Tierarzt-Rücksprache
❌ Manche Pferde sind erstmal skeptisch gegenüber Kräutern


2. Stiefel Magenkräutersaft für Pferde

Falls dein Pferd Kräuter eher stehen lässt, könnte dieser flüssige Magenkräutersaft eine gute Alternative sein. Er enthält die gleichen magenfreundlichen Kräuter wie die Trockenmischung, ist aber einfacher zu verabreichen – einfach ins Futter oder direkt ins Maul.

👍 Vorteile:
✔️ Leicht zu dosieren und zu füttern
✔️ Wird oft schneller vom Körper aufgenommen

👎 Nachteile:
❌ Enthält Konservierungsstoffe – für empfindliche Pferde nicht optimal
❌ Auch hier: Nicht für tragende Stuten ohne Rücksprache


3. Krauterie Magen Kräuter No. 1

Diese Mischung geht noch einen Schritt weiter und kombiniert Süßholz, Kamille, Pfefferminze, Melisse, Ringelblume und Thymian. Alle diese Kräuter sind für ihre beruhigende Wirkung auf den Magen bekannt.

👍 Vorteile:
✔️ Vielfältige Mischung mit hochwertigen Kräutern
✔️ Frei von künstlichen Zusätzen

👎 Nachteile:
❌ Sollte nicht dauerhaft gefüttert werden – maximal vier Wochen am Stück
❌ Manche Pferde brauchen etwas Zeit, um sich an den Geschmack zu gewöhnen

Fazit: Magenkräuter als natürliche Unterstützung

Wenn dein Pferd oft mit Magenproblemen zu kämpfen hat, können Magenkräuter eine wertvolle Hilfe sein. Sie beruhigen die Magenschleimhaut, lindern Blähungen und unterstützen eine gesunde Verdauung. Wichtig ist, sie gezielt einzusetzen und bei ernsthaften Beschwerden immer einen Tierarzt zu Rate zu ziehen. Mein eigenes Pferd hat von Kräutern profitiert – vielleicht können sie auch deinem Vierbeiner helfen!