Inhaltsverzeichnis
- 1 Beruhigungspaste Pferd
- 1.1 Beruhigungspaste für Pferde: Sinnvoll oder überflüssig?
- 1.2 Wann ist eine Beruhigungspaste eine sinnvolle Wahl?
- 1.3 Wie funktionieren Beruhigungspasten?
- 1.4 Wie und wann gibt man eine Beruhigungspaste?
- 1.5 Vorteile und Nachteile
- 1.6 Gibt es Alternativen?
- 1.7 Fazit: Wann ist eine Beruhigungspaste sinnvoll?
Beruhigungspaste Pferd
Beruhigungspaste für Pferde: Sinnvoll oder überflüssig?
Jeder, der ein nervöses Pferd besitzt oder betreut, kennt das Problem: Das Tier ist angespannt, schreckhaft oder lässt sich kaum auf die Arbeit konzentrieren. Besonders in ungewohnten Situationen wie Transporten oder Turnieren kann das für Pferd und Mensch eine echte Herausforderung sein. Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Turnier mit meinem Wallach – er war völlig außer sich, schnaubte ununterbrochen und konnte sich auf nichts konzentrieren. Damals hörte ich das erste Mal von Beruhigungspasten. Aber funktionieren sie wirklich? Und wann ist ihr Einsatz gerechtfertigt?
Wann ist eine Beruhigungspaste eine sinnvolle Wahl?
Nicht jedes Pferd braucht eine Beruhigungspaste, und nicht jedes Pferd reagiert gleich darauf. Es gibt jedoch bestimmte Situationen, in denen ein solches Mittel helfen kann, Stress zu reduzieren und dem Pferd mehr innere Ruhe zu verschaffen.
Nervosität bei Turnieren
Turniere sind eine echte Feuerprobe. Plötzlich ist alles anders: laute Durchsagen, fremde Pferde, neue Gerüche. Mein Wallach hat sich anfangs gar nicht mehr eingekriegt, sobald wir den Hänger verließen. Ich musste ihn fast eine Stunde lang führen, bis er sich etwas beruhigte. Hätte ich damals eine Beruhigungspaste ausprobiert? Wahrscheinlich ja. Für Pferde, die sich von der ungewohnten Umgebung stark aus der Fassung bringen lassen, kann eine sanfte Unterstützung hilfreich sein.
Transporte – eine Stressquelle für viele Pferde
Manche Pferde gehen problemlos in den Hänger und stehen dort wie eine Eins. Andere? Keine Chance. Ich hatte mal ein Jungpferd, das sich mit aller Kraft weigerte, auch nur einen Huf in den Transporter zu setzen. Nach viel Training und Geduld klappte es irgendwann – aber für lange Fahrten hätte ich definitiv über eine beruhigende Unterstützung nachgedacht. Ein ängstliches Pferd im Hänger kann sich und andere ernsthaft gefährden.
Tierarztbesuche – ein notwendiges Übel
Es gibt Pferde, die lassen sich von ihrem Tierarzt alles gefallen. Und dann gibt es die, die bei der kleinsten Berührung am Hals zum Sprung ansetzen. Mein altes Pony war so ein Kandidat. Jedes Mal, wenn es um eine Impfung ging, mussten wir zu dritt festhalten. In solchen Momenten kann eine Beruhigungspaste Wunder wirken – für das Pferd, aber auch für den Tierarzt und den Besitzer.
Wie funktionieren Beruhigungspasten?
Die Zusammensetzung von Beruhigungspasten variiert je nach Hersteller, doch die meisten setzen auf bewährte Inhaltsstoffe, die das Nervensystem des Pferdes sanft unterstützen.
Magnesium – ein wichtiges Element für Nerven und Muskeln
Magnesiummangel kann zu erhöhter Nervosität führen. Ich kenne einige Pferde, die regelrecht „kribbelig“ wurden, wenn ihre Magnesiumversorgung nicht stimmte. Kein Wunder also, dass viele Beruhigungspasten diesen Mineralstoff enthalten.
L-Tryptophan – der Schlüssel zur Entspannung
Diese Aminosäure ist eine Vorstufe von Serotonin, dem sogenannten Glückshormon. Ein ausgeglichener Serotoninspiegel kann das Pferd gelassener machen. Aber: Es wirkt nicht bei jedem Pferd gleich stark.
Natürliche Beruhigung durch Kräuter
Viele Pasten setzen auf Baldrian, Kamille oder Passionsblume. Ich bin ein großer Fan von natürlichen Ansätzen und habe mit Kräutern schon gute Erfahrungen gemacht. Mein Jungpferd bekam eine Weile Kamille ins Futter gemischt – er wurde zwar kein stoischer Fels, aber spürbar entspannter.
Unterschied zu medikamentösen Beruhigungsmitteln
Wichtig zu wissen: Beruhigungspasten sind keine Betäubungsmittel. Sie machen das Pferd nicht schläfrig, sondern helfen nur dabei, Stress besser zu verarbeiten. Das Pferd bleibt voll ansprechbar – genau das, was man in Stresssituationen braucht.
Wie und wann gibt man eine Beruhigungspaste?
Zeitpunkt der Gabe
Die meisten Pasten sollten 30 bis 60 Minuten vor einer stressigen Situation gegeben werden. Ich habe von Reitern gehört, bei denen die Wirkung erst nach zwei Stunden einsetzte – da lohnt sich ein Test im Vorfeld.
Verabreichung
Die Paste wird direkt ins Maul gegeben. Manche Pferde sind da wenig begeistert – meiner hatte anfangs eine große Abneigung gegen diese Spritzen. Wer Probleme hat, kann versuchen, die Paste mit Futter zu vermischen.
Wie oft kann man eine Beruhigungspaste nutzen?
Gelegentlich ist es kein Problem. Aber wenn man jedes Mal zum Turnier oder in den Hänger eine Paste braucht, sollte man sich fragen: Warum ist mein Pferd so gestresst? Stimmt das Training? Passt die Haltung? Oft liegt die Ursache tiefer.
Vorteile und Nachteile
Vorteile:
Kann Stresssituationen entschärfen
Keine Rezeptpflicht
Leichte Anwendung
Natürliche Wirkstoffe, keine Betäubung
Nachteile:
Keine langfristige Lösung
Wirkt nicht bei jedem Pferd gleich
Manche Produkte enthalten unerwünschte Zusatzstoffe
Gibt es Alternativen?
Nicht immer muss es eine Paste sein – es gibt auch andere Wege, um ein nervöses Pferd ruhiger zu bekommen.
Angepasstes Training und Gewöhnung
Häufig hilft es, ein Pferd schrittweise an stressige Situationen zu gewöhnen. Ich habe mit meinem Wallach regelmäßig Hängertraining gemacht – irgendwann stieg er fast von selbst ein. Vorbereitung kann Wunder wirken.
Die richtige Ernährung
Ein Nährstoffmangel kann Nervosität begünstigen. Wer sicherstellt, dass sein Pferd ausreichend Magnesium, B-Vitamine und Aminosäuren bekommt, kann oft schon viel bewirken.
Natürliche Beruhigungsmittel
Neben Pasten gibt es auch Bachblüten, Kräuter oder homöopathische Mittel. Ob und wie gut sie wirken, ist von Pferd zu Pferd verschieden.
Fazit: Wann ist eine Beruhigungspaste sinnvoll?
Beruhigungspasten können eine wertvolle Unterstützung sein, wenn ein Pferd vorübergehend starkem Stress ausgesetzt ist. Aber sie sind kein Wundermittel. Wer langfristig auf solche Mittel angewiesen ist, sollte die Ursachen hinterfragen. Training, Haltung und Fütterung spielen eine riesige Rolle für das Wohlbefinden eines Pferdes. Eine Paste kann helfen – aber sie ersetzt kein gutes Management.