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Augenklappe Pferd
Augenklappe beim Pferd – Wann sie nötig ist und worauf es ankommt
Die Augenklappe beim Pferd ist ein Hilfsmittel, das oft erst dann ins Blickfeld rückt, wenn es wirklich gebraucht wird. Wer ein Pferd besitzt, weiß, wie empfindlich ihre Augen sind. Eine kleine Verletzung kann schnell ernst werden, und Krankheiten wie die periodische Augenentzündung sind keine Seltenheit. Aber nicht nur medizinische Gründe machen eine Augenklappe notwendig – auch im Training kann sie eine wertvolle Unterstützung sein.
Wann eine Augenklappe sinnvoll ist
Nicht jedes Pferd braucht eine Augenklappe, aber in bestimmten Situationen kann sie großen Nutzen bringen. Sie wird entweder zur medizinischen Versorgung eingesetzt oder als Trainingshilfe genutzt. Beides erfordert ein genaues Verständnis für die Bedürfnisse des Pferdes.
Schutz nach Verletzungen oder Operationen
Pferde sind neugierig und stecken ihre Köpfe überall hinein – sei es ein Zaun, eine Boxentür oder das dichte Unterholz einer Koppel. Dabei kann es leicht passieren, dass sie sich am Auge verletzen. Eine Hornhautverletzung beispielsweise ist extrem schmerzhaft und heilt nur langsam. Damit kein Staub oder Insekten die Heilung stören, ist eine Augenklappe oft die beste Lösung. Auch nach einer Operation, etwa bei der Entfernung einer Augenlinse oder einer schweren Entzündung, sorgt sie dafür, dass das Auge geschützt bleibt.
Unterstützung bei Augenerkrankungen
Es gibt Pferde, die unter einer chronischen Lichtempfindlichkeit oder Entzündungen leiden. Besonders die periodische Augenentzündung, auch Mondblindheit genannt, ist tückisch. Sie kommt schubweise, verursacht Schmerzen und kann im schlimmsten Fall zur Erblindung führen. Eine spezielle Augenklappe kann helfen, Lichtreize zu reduzieren und das Pferd zu entlasten. Sie schützt vor UV-Strahlen, die oft ein Auslöser für Entzündungsschübe sind.
Training und Verhaltenstherapie
Nicht jeder denkt beim Thema Augenklappe sofort an Training, aber sie kann eine große Rolle spielen. Einige Pferde sind extrem schreckhaft und lassen sich leicht ablenken. Besonders bei jungen Pferden, die gerade an das Gespannfahren oder den Umgang mit neuen Situationen gewöhnt werden, kann eine einseitige Sichtfeldreduzierung helfen. Polizeipferde oder Kutschpferde tragen manchmal gezielt eine Abdeckung auf einem Auge, um sich besser zu fokussieren und nicht von seitlichen Bewegungen irritiert zu werden.
Welche Arten von Augenklappen gibt es?
Augenklappe ist nicht gleich Augenklappe – je nach Einsatzzweck gibt es unterschiedliche Modelle. Wer die falsche wählt, riskiert, dass sie nicht den gewünschten Effekt hat oder das Pferd sogar mehr stört als hilft.
Komplett geschlossene Augenklappen
Diese Modelle bestehen aus stabilem, oft gepolstertem Material und blockieren das Licht komplett. Sie werden vor allem nach Verletzungen oder Operationen eingesetzt. Das Pferd sieht auf der betroffenen Seite nichts mehr, was für manche Tiere anfangs ungewohnt sein kann.
Halbtransparente Klappen
Manche Augenklappen sind lichtdurchlässig, aber dennoch schützend. Sie werden bei Pferden mit Lichtempfindlichkeit eingesetzt, damit sie nicht völlig im Dunkeln stehen, aber dennoch eine Entlastung für das Auge erhalten.
Trainingsklappen
Hierbei handelt es sich um flexible Modelle, die das Sichtfeld gezielt einschränken. Man kann sie so anpassen, dass das Pferd sich Schritt für Schritt an neue Herausforderungen gewöhnt. Gerade bei ängstlichen Pferden oder in der Ausbildung können sie eine wertvolle Unterstützung sein.
Wichtige Faktoren bei der Nutzung einer Augenklappe
Nicht jedes Pferd akzeptiert eine Augenklappe sofort. Manche fühlen sich durch die eingeschränkte Sicht unsicher oder versuchen, sie abzureiben. Deshalb ist es wichtig, auf einige Punkte zu achten.
Die richtige Passform
Eine schlecht sitzende Augenklappe kann mehr Schaden als Nutzen bringen. Sie darf nicht scheuern oder drücken, aber auch nicht zu locker sitzen. Besonders bei Langzeitnutzung ist es wichtig, regelmäßig zu überprüfen, ob sich Druckstellen oder Irritationen bilden.
Langsame Gewöhnung
Ein Pferd, das noch nie eine Augenklappe getragen hat, sollte langsam daran gewöhnt werden. Am besten beginnt man mit kurzen Einheiten und steigert die Tragezeit nach und nach. Manche Pferde brauchen ein paar Tage, bis sie sich an die eingeschränkte Sicht gewöhnen, andere akzeptieren sie fast sofort.
Tierärztliche Kontrolle
Wer eine Augenklappe aus gesundheitlichen Gründen nutzt, sollte immer mit einem Tierarzt sprechen. Eine falsche oder zu lange Nutzung kann dem Heilungsprozess schaden. Der Tierarzt kann auch beraten, welche Art von Klappe am besten für den individuellen Fall geeignet ist.
Persönliche Erfahrung – Wann eine Augenklappe mein Pferd gerettet hat
Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als mein Wallach mit einem geschwollenen Auge aus der Box kam. Erst dachte ich, es sei nur eine kleine Reizung, aber nach einem Besuch beim Tierarzt stellte sich heraus: eine Hornhautverletzung. Die Behandlung war aufwendig, und das Auge musste absolut sauber gehalten werden. Ohne eine speziell angepasste Augenklappe wäre das kaum möglich gewesen. Die ersten Tage war er skeptisch, hat mit dem Kopf geschüttelt und versucht, die Klappe loszuwerden. Doch nach ein paar Tagen hatte er sich daran gewöhnt – und ich bin mir sicher, dass sie einen großen Teil zur Heilung beigetragen hat.
Fazit
Eine Augenklappe fürs Pferd kann ein wichtiges Hilfsmittel sein – sei es zur Heilung von Verletzungen, als Schutz bei Augenerkrankungen oder als Trainingsunterstützung. Sie muss gut sitzen, mit Bedacht eingesetzt werden und erfordert in manchen Fällen eine Gewöhnungszeit. Wer sein Pferd genau beobachtet und im Zweifelsfall Rücksprache mit einem Tierarzt hält, kann von der richtigen Augenklappe enorm profitieren.