Cushing Pferdefutter

Das richtige Futter für Pferde mit Cushing: Worauf es wirklich ankommt

Das Cushing-Syndrom ist bei Pferden eine ziemlich komplexe Erkrankung, die vor allem ältere Tiere betrifft. Kurz gesagt, sorgt eine Fehlfunktion der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) dafür, dass zu viele Hormone produziert werden. Das bringt eine Menge Probleme mit sich – von Hufrehe über Muskelabbau bis hin zu einem schwächeren Immunsystem. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie entscheidend die Ernährung bei einem Cushing-Pferd sein kann. Die richtige Futterwahl spielt eine große Rolle dabei, wie gut das Pferd mit der Krankheit klarkommt.

Woran man Cushing erkennt

Bevor ich ins Detail gehe, möchte ich kurz darauf eingehen, wie man Cushing überhaupt erkennt. Ein Freund von mir hatte mal einen Wallach, der plötzlich ganz anders aussah: langes, lockiges Fell, das selbst im Sommer nicht ausfiel, und er trank und urinierte viel häufiger als normal. Solche Symptome sind typisch für Cushing. Dazu kommen oft noch Muskelabbau, Fettansammlungen über den Augen und ein allgemeiner Leistungsabfall.

Die Herausforderung bei der Fütterung von Cushing-Pferden

Eines der größten Probleme bei Cushing ist, dass die Pferde oft eine Insulinresistenz entwickeln. Das bedeutet, ihr Körper kann Zucker und Stärke nicht mehr richtig verarbeiten. Das erhöht das Risiko für Hufrehe massiv, eine wirklich schmerzhafte und gefährliche Erkrankung. Daher müssen Zucker und Stärke im Futter drastisch reduziert werden. Es klingt kompliziert, aber es gibt Lösungen.

Welche Nährstoffe wirklich wichtig sind

Raufutter als Grundlage

Jedes Pferd braucht Raufutter wie Heu, aber bei einem Pferd mit Cushing ist es besonders wichtig, dass das Heu wenig Zucker enthält. Ich würde immer empfehlen, das Heu testen zu lassen. Das ist kein Hexenwerk und kann wirklich den Unterschied machen. Raufutter hält den Verdauungstrakt in Schwung und sorgt dafür, dass das Risiko für Hufrehe so gering wie möglich bleibt.

Wichtige Vitamine und Mineralstoffe

Pferde mit Cushing sind oft anfälliger für Mangelerscheinungen. Deswegen ist es wichtig, ein gutes Mineralfutter zu geben, das keinen zusätzlichen Zucker enthält. Vitamin E und Magnesium sind hier besonders wichtig, weil sie das Immunsystem unterstützen und die Muskulatur stärken können.

Ausreichend Eiweiß

Muskelabbau ist bei Cushing ein echtes Problem. Deswegen braucht das Pferd genug Eiweiß, um dem entgegenzuwirken. Aber Vorsicht: Nicht zu viel und nur aus hochwertigen Quellen wie Luzerne oder Sojaschrot. Es geht darum, eine Balance zu finden.

Geeignete Futtersorten für Cushing-Pferde

Getreidefreies Futter

Getreidefreies Futter ist für Cushing-Pferde fast immer die beste Wahl. Es enthält weder Stärke noch Zucker und setzt stattdessen auf alternative Energiequellen wie Öle oder Fasern. Ich kenne einige Pferde, die damit sehr gut klarkommen. Es gibt mittlerweile viele Mischungen, die speziell für Pferde mit Stoffwechselproblemen entwickelt wurden.

Mash – aber richtig

Mash kann gerade im Winter eine gute Option sein, um Cushing-Pferde bei Laune zu halten. Es ist leicht verdaulich und hilft, die Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen. Achte aber unbedingt darauf, dass der Zuckergehalt niedrig ist. Spezielles Mash für Pferde mit Stoffwechselstörungen ist da die beste Wahl.

Zusätze und Kräuter

Einige Kräuter und Zusätze können helfen, die Gesundheit eines Cushing-Pferdes zu unterstützen. Leinsamen zum Beispiel liefern wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken. Auch Mariendistel oder Zimt können sinnvoll sein, um den Stoffwechsel zu unterstützen. Das sollte aber immer mit dem Tierarzt abgestimmt werden.

Praktische Tipps für den Alltag

Kleine Portionen, regelmäßige Fütterung

Regelmäßige Fütterung in kleinen Portionen hilft, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Ich kenne einige Besitzer, die ihre Pferde mehrmals am Tag kleinere Mengen füttern. Das sorgt dafür, dass das Pferd nicht zu viel auf einmal frisst und der Stoffwechsel nicht überlastet wird.

Bewegung ist genauso wichtig

Neben der Fütterung ist Bewegung ein entscheidender Faktor. Selbst ein bisschen Bewegung, wie lockeres Longieren oder Spaziergänge, kann helfen, den Stoffwechsel zu regulieren und den Blutzuckerspiegel im Griff zu behalten.

Was ein gutes Futter für Cushing-Pferde ausmacht

Wenig Zucker und Stärke

Das Wichtigste bei der Wahl des Futters ist ein niedriger Gehalt an Zucker und Stärke. Diese Werte sollten zusammen unter 10 % liegen. Das ist besonders wichtig, um Insulinspitzen zu vermeiden, die zu Hufrehe führen können.

Keine Melasse

Viele Futtermittel enthalten Melasse, die absolut tabu für Cushing-Pferde ist. Beim Einkauf sollte man daher genau auf die Zutatenliste schauen.

Angepasste Energiezufuhr

Das Futter sollte nicht zu energiereich sein, damit das Pferd nicht übergewichtig wird. Die Energie sollte eher aus Fasern und Ölen kommen, nicht aus Zucker oder Stärke.

Stoffwechsel entlasten

Ein gutes Futter für Cushing-Pferde ist leicht verdaulich und belastet den Stoffwechsel so wenig wie möglich. Auch Prä- und Probiotika können nützlich sein, um die Darmflora zu unterstützen.

Persönliche Einblicke und Beispiele aus der Praxis

Ich erinnere mich an einen Wallach aus meiner Nachbarschaft, der Cushing hatte. Der arme Kerl litt unter starkem Muskelabbau und war insgesamt in einem schlechten Zustand. Die Besitzer haben lange experimentiert, bis sie ein getreidefreies Futter gefunden haben, das gut für ihn war. Innerhalb weniger Monate ging es ihm viel besser. Er bekam wieder mehr Muskeln, und seine Lebensfreude kehrte zurück.

Zusammenarbeit mit dem Tierarzt

Bei diesem Fall war die enge Zusammenarbeit mit dem Tierarzt entscheidend. Nur durch regelmäßige Bluttests konnte festgestellt werden, ob die Fütterungsstrategie funktioniert. Ohne die tierärztliche Überwachung wäre es schwierig gewesen, den Zustand des Pferdes zu stabilisieren.

Geduld und kontinuierliche Anpassung

Was ich aus diesem Beispiel gelernt habe: Die Fütterung eines Cushing-Pferdes ist kein einmaliger Akt, sondern ein fortlaufender Prozess. Man muss geduldig sein und die Fütterung ständig anpassen. Was heute funktioniert, kann morgen schon nicht mehr optimal sein. Aber mit der richtigen Herangehensweise kann man viel erreichen.

Häufige Fehler bei der Fütterung vermeiden

Zu viel auf Ergänzungen setzen

Ein häufiger Fehler ist, sich zu sehr auf Ergänzungsfuttermittel zu verlassen. Natürlich können sie hilfreich sein, aber sie ersetzen keine ausgewogene Ernährung. Es ist wichtig, das große Ganze im Blick zu behalten und nicht zu glauben, dass ein einziges Ergänzungsmittel alle Probleme löst.

Energiebedarf falsch einschätzen

Viele Besitzer unterschätzen den Energiebedarf ihres Pferdes oder setzen auf die falschen Energiequellen. Ein Cushing-Pferd braucht Energie, aber sie muss aus den richtigen Quellen kommen. Zu viel Zucker und Stärke kann schnell zu Hufrehe führen, während zu wenig Energie den Muskelabbau fördert.

Das beste Cushing Pferdefutter

Schlussgedanken: Die Bedeutung der richtigen Ernährung

Die Fütterung eines Cushing-Pferdes erfordert viel Fingerspitzengefühl. Es ist wichtig, den Zucker- und Stärkegehalt im Auge zu behalten, das richtige Futter auszuwählen und regelmäßig Anpassungen vorzunehmen. Mit der richtigen Ernährung kann man die Lebensqualität des Pferdes erheblich verbessern.

Der Blick in die Zukunft: Anpassungen und Kontrollen

Das Wichtigste ist, flexibel zu bleiben und die Fütterung immer wieder neu zu überprüfen. Cushing ist eine dynamische Erkrankung, und was heute gut funktioniert, muss morgen nicht mehr ideal sein. Mit Geduld, Wissen und der richtigen Strategie kann man jedoch viel erreichen und seinem Pferd ein besseres Leben ermöglichen.