Ergänzungsfutter Pferd

Ergänzungsfutter fürs Pferd – meine Erfahrungen aus dem Alltag im Stall

Wenn ich über Ergänzungsfutter fürs Pferd nachdenke, fällt mir sofort der Alltag mit meiner eigenen Stute ein. Über die Jahre habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, den Futterplan genau auf die Bedürfnisse des Pferdes abzustimmen. Dabei spielt nicht nur das Raufutter eine Rolle, sondern auch gezielte Zusätze. Doch was macht Sinn und was landet oft nur unnötig im Trog?

Warum ich mich mit Ergänzungsfuttermitteln beschäftigt habe

Als ich mein erstes Pferd übernahm, war ich noch fest davon überzeugt, dass Heu und Hafer genügen. Doch schon nach wenigen Monaten zeigten sich Probleme: stumpfes Fell, fehlende Energie und immer wieder kleine Wehwehchen. Ich sprach mit meiner Tierärztin und mehreren erfahrenen Pferdehaltern. Alle rieten mir, das Grundfutter zu überdenken und bei Bedarf gezielt zu ergänzen. Ab diesem Moment begann meine persönliche Reise durch den Dschungel der Futtermittel.

Was ist bei Ergänzungsfutter für Pferde wirklich wichtig?

Die Bedürfnisse meines Pferdes verstehen

Jedes Pferd ist anders. Alter, Rasse, Haltung und Arbeitsbelastung sind nur einige Faktoren, die Einfluss auf die Nährstoffaufnahme haben. Während ein junges Sportpferd oft mehr Energie und Proteine braucht, genügen bei einem Senior andere Zusätze. Bei meiner Stute – einer mittlerweile 16-jährigen Warmblutdame – achte ich besonders auf die Gelenke und das Immunsystem.

Weniger ist manchmal mehr

Ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass man nicht einfach „drauflosfüttern“ sollte. Zu viele Produkte können das Verdauungssystem belasten und sogar das Gegenteil bewirken. Also begann ich damit, mich genau einzulesen: Was fehlt wirklich? Ein Blutbild hilft oft, um den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln.

Die häufigsten Ergänzungsfuttermittel im Stallalltag

Mineralstoffe – die unterschätzte Basis

Im Gespräch mit anderen Pferdehaltern fiel mir auf, dass viele die Bedeutung von Mineralstoffen unterschätzen. Ohne eine ausgewogene Mineralstoffversorgung läuft im Körper des Pferdes wenig rund. Besonders bei Weidepferden kann es zu Mängeln kommen, da nicht jede Weidefläche alle nötigen Mineralien bietet. Ich setze daher seit Langem auf ein gut abgestimmtes Mineralfutter, das speziell auf unsere Region angepasst ist.

Kräuter – mehr als nur ein netter Zusatz?

Kräuter begleiten mich seit Jahren. Ich nutze sie vor allem bei kleineren Themen, wie Husten oder zur Unterstützung der Verdauung. Mein persönlicher Favorit ist Fenchel, der meiner Stute nach einem langen Winter bei der Verdauung hilft. Aber auch Brennnessel für die Nieren oder Kamille für den Magen-Darm-Trakt setze ich punktuell ein.

Gelenkzusätze – meine Erfahrungen mit älteren Pferden

Mit zunehmendem Alter meiner Stute wurde das Thema Gelenkgesundheit wichtiger. Ich habe verschiedene Präparate ausprobiert, darunter Glucosamin und MSM. Nach Rücksprache mit meiner Tierärztin ergänze ich gezielt während der nasskalten Monate, in denen sich erste Steifheiten bemerkbar machen. In der Praxis zeigte sich, dass meine Stute nach einigen Wochen wieder geschmeidiger über die Koppel trabte.

Was taugen Öle und Fette?

Besonders im Fellwechsel setze ich gerne Öle ein. Leinöl hat sich bei uns bewährt. Es sorgt für ein glänzendes Fell und unterstützt die Verdauung. Aber auch Schwarzkümmelöl nutze ich hin und wieder – vor allem bei Hautproblemen oder zur Unterstützung des Immunsystems.

Vitamine – zwischen Hype und Notwendigkeit

Hier ist Vorsicht geboten. Eine Überversorgung kann dem Pferd schaden. Besonders fettlösliche Vitamine wie A und D speichert der Körper und baut sie nur langsam ab. Ich halte mich daher an die Empfehlungen meines Tierarztes. Oft genügt es, ein gutes Mineralfutter zu verwenden, das die wichtigsten Vitamine bereits enthält.

Ergänzungsfutter Pferd – was ich aus Fehlern gelernt habe

Zu viele Produkte – ein teures Missverständnis

Anfangs dachte ich: Je mehr Produkte, desto besser. Schnell wurde mir klar, dass mein Pferd nicht alles braucht, was der Markt bietet. Die Futterkammer quoll über, während meine Stute zunehmend lustlos fraß. Heute bin ich wählerisch und überlege genau, was wirklich nötig ist.

Werbung und Realität – nicht alles hält, was es verspricht

Viele Versprechen klingen verlockend: „Schnelle Regeneration“, „Top-Performance“, „starke Abwehrkräfte“. Doch in der Realität zählen für mich vor allem fundierte Informationen und unabhängige Studien. Ich vertraue eher dem Rat meiner Tierärztin als einer Hochglanzbroschüre.

Wann macht Ergänzungsfutter für Pferde wirklich Sinn?

Saisonale Unterschiede im Bedarf

Im Sommer auf der Weide benötigt meine Stute oft weniger Unterstützung. Im Winter, wenn Heu die Hauptnahrungsquelle ist und sie sich weniger bewegt, passe ich den Futterplan an. Gelenkzusätze und Kräuter für das Immunsystem stehen dann öfter auf dem Plan.

Individuelle Situationen berücksichtigen

Nach einer Kolik oder bei besonderer Belastung im Training achte ich darauf, die Verdauung und Muskulatur zu unterstützen. Hier nutze ich gezielt Mash oder elektrolythaltige Präparate, die helfen, den Wasserhaushalt auszugleichen.

Worauf ich beim Kauf achte

Qualität vor Quantität

Billigprodukte reizen manchmal das Portemonnaie, doch ich habe gelernt, dass die Zusammensetzung entscheidend ist. Herkunft der Rohstoffe, Verzicht auf unnötige Füllstoffe und eine gute Deklaration sind für mich ausschlaggebend.

Transparenz der Hersteller

Mir ist wichtig zu wissen, was im Eimer steckt. Ich bevorzuge Anbieter, die offenlegen, welche Inhaltsstoffe enthalten sind und in welchen Mengen. So kann ich besser abschätzen, ob das Produkt zu meinem Pferd passt.

Meine Checkliste für die Auswahl

  • Blutbild als Basis
  • Absprache mit dem Tierarzt
  • Bedarf nach Alter und Belastung berücksichtigen
  • Herkunft und Verarbeitung der Inhaltsstoffe prüfen
  • Nur Produkte, die einen echten Nutzen haben

Ein Beispiel aus meinem Stallalltag

Letzten Winter hatte meine Stute immer wieder Probleme mit steifen Gelenken. Ich entschied mich nach einer genauen Analyse für ein Präparat auf Basis von Grünlippmuschel und Hyaluronsäure. Nach wenigen Wochen zeigte sich eine Verbesserung. Die Bewegungen wirkten wieder lockerer und auch die Motivation im Training stieg sichtbar.

Was ich anderen Pferdehaltern mitgeben möchte

Geduld und Genauigkeit zahlen sich aus

Der schnelle Griff ins Regal bringt oft wenig. Wer sich Zeit nimmt und die Bedürfnisse seines Pferdes wirklich versteht, wird belohnt. Ich selbst habe durch genaues Beobachten und viel Lernen einen Futterplan entwickelt, der meiner Stute sichtbar guttut.

Austausch mit anderen Haltern und Fachleuten

Oft haben andere Pferdebesitzer gute Tipps. Auch Tierärzte, Futterberater oder Physiotherapeuten bringen wertvolles Wissen mit. Im Gespräch mit erfahrenen Reitkollegen habe ich schon so manchen Aha-Moment erlebt.

Ergänzungsfutter Pferd – mein Fazit nach Jahren der Erfahrung

Heute füttere ich bewusster und gezielter. Statt jeder neuen Trendempfehlung zu folgen, frage ich mich: Braucht mein Pferd das wirklich? Ergänzungsfutter fürs Pferd ist für mich ein Werkzeug – aber nur eines von vielen. Die Basis bleibt eine artgerechte Haltung, hochwertiges Grundfutter und ein individueller Blick auf das einzelne Tier.

Am Ende zählt nicht, was auf dem Etikett steht, sondern wie es dem Pferd geht. Und wenn ich meine Stute zufrieden über die Weide galoppieren sehe, weiß ich: Der Aufwand hat sich gelohnt.