Liegematten Pferd

Liegematten für Pferde – Sinnvolle Investition oder unnötiges Extra?

Ich erinnere mich noch gut an die ersten Wochen mit meinem Wallach in unserem neuen Stall. Er hatte eine große, luftige Box, gutes Futter – aber er wollte sich einfach nicht hinlegen. Erst als ich eine weiche Unterlage ausprobierte, entspannte er sich richtig. Liegematten für Pferde sind mittlerweile in vielen Ställen zu finden. Aber braucht ein Pferd wirklich eine spezielle Unterlage? Diese Frage stellen sich viele Pferdehalter. Es gibt gute Gründe, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Warum überhaupt eine Liegematte?

Pferde sind Stehtiere, das wissen wir. Doch auch das Liegen ist für die Regeneration essenziell. Eine harte oder unebene Fläche kann jedoch abschreckend wirken. Viele Pferde legen sich dann seltener hin – was gravierende Folgen für ihre Gesundheit haben kann.

Auswirkungen von zu wenig Ruhezeit

Pferde brauchen Liegephasen, um sich wirklich zu erholen. Während des Liegens laufen im Körper wichtige regenerative Prozesse ab. Wer seinem Pferd keine bequeme Liegefläche bietet, riskiert Verspannungen, eine schlechte Durchblutung oder sogar Stress.

Vorteile einer geeigneten Unterlage

Schonung der Gelenke

Besonders ältere Pferde oder solche mit Arthrose profitieren enorm von einer weicheren Liegefläche. Harte Böden belasten die Gelenke zusätzlich. Eine gut gewählte Unterlage kann hier viel Gutes bewirken, indem sie für eine gleichmäßige Druckverteilung sorgt und Druckstellen verhindert.

Förderung des Liegeverhaltens

Mein Wallach hat es mir deutlich gezeigt: Wenn die Unterlage stimmt, legt sich ein Pferd viel häufiger hin. Eine bequeme Liegefläche steigert die Bereitschaft zur Entspannung – und das wirkt sich auf Muskulatur, Kreislauf und allgemeines Wohlbefinden aus. Beobachtet man Pferde in freier Natur, fällt auf, dass sie sich bevorzugt auf weichen Flächen ausruhen. Warum sollten wir ihnen das im Stall nicht auch ermöglichen?

Verbesserte Hygiene

Stroh und Späne saugen Feuchtigkeit nur bedingt auf. Liegematten mit guter Drainage helfen, Feuchtigkeit besser abzuleiten. Das sorgt für ein trockeneres, saubereres Stallklima und reduziert die Ammoniakbildung – was vor allem der Atemwege der Pferde zugutekommt.

Reduzierung von Einstreu-Kosten

Einer der größten Vorteile von Liegematten ist die Einsparung von Einstreu. Ich habe es selbst erlebt: Durch den Einsatz von Matten brauche ich deutlich weniger Stroh oder Späne. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Zeit beim täglichen Ausmisten.

Welche Arten von Liegematten gibt es?

Die Auswahl ist riesig. Unterschiede gibt es nicht nur bei den Materialien, sondern auch in der Funktionalität.

Gummimatten

Sie sind extrem langlebig und bieten dank ihrer rutschfesten Oberfläche einen sicheren Stand. Allerdings sind sie ohne zusätzliche Einstreu oft recht hart. Besonders empfindliche Pferde könnten darauf ungern liegen.

Schaummatten

Diese Variante ist weicher und elastischer als Gummimatten und passt sich besser an den Pferdekörper an. Allerdings sind sie oft weniger widerstandsfähig und können bei intensiver Nutzung schneller verschleißen.

Kombinationsmatten

Diese Modelle vereinen das Beste aus beiden Welten: Eine weiche Oberschicht sorgt für Komfort, während eine stabile Trägerschicht für Langlebigkeit sorgt. Sie sind oft die beste Wahl für Boxen und Offenställe.

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Rutschfestigkeit

Ein sicherer Stand ist essenziell. Rutschige Oberflächen sind gefährlich, besonders in feuchten Stallbereichen. Eine strukturierte Oberfläche sorgt für besseren Halt und minimiert das Risiko von Verletzungen.

Drainagefunktion

Niemand möchte eine stinkende, feuchte Matte im Stall. Modelle mit integrierten Drainagekanälen helfen, Flüssigkeiten besser abzuleiten. Das hält den Stall trocken und verhindert unangenehme Gerüche.

Pflegeaufwand

Je nach Material kann die Reinigung aufwendiger sein. Glatte Oberflächen lassen sich leichter säubern und verhindern, dass sich Dreck und Bakterien tief in der Matte festsetzen.

Größe und Anpassungsfähigkeit

Liegematten gibt es in unterschiedlichen Größen. Einige lassen sich individuell zuschneiden, sodass sie perfekt in die Pferdebox passen – eine praktische Lösung für Ställe mit besonderen Anforderungen.

Erfahrungen aus der Praxis

Ich habe mit vielen Pferdebesitzern gesprochen, die nach der Anschaffung von Liegematten deutliche Verbesserungen festgestellt haben. Pferde, die sich vorher selten hingelegt haben, nutzen die weiche Unterlage deutlich häufiger. Besonders in Offenställen, in denen der Boden oft uneben oder hart ist, zeigen sich die Vorteile schnell.

Auch für Pferde mit Arthrose oder Hufproblemen ist eine weiche, rutschfeste Unterlage eine echte Erleichterung. Einige Besitzer berichten sogar, dass sich ihre Tiere nach dem Einbau von Matten entspannter bewegen und besser aufstehen können.

Fazit – Lohnt sich die Investition?

Ob eine Liegematte sinnvoll ist, hängt vom Pferd ab. Für ältere oder empfindliche Tiere kann sie eine enorme Erleichterung sein. Wer eine hygienischere, gelenkschonendere Alternative zur klassischen Einstreu sucht, sollte sich unbedingt mit diesem Thema beschäftigen.

Ich persönlich würde nicht mehr darauf verzichten wollen. Die richtige Liegematte verbessert nicht nur das Wohlbefinden des Pferdes, sondern spart auch langfristig Geld und Arbeit. Ein trockener, bequemer Ruheplatz ist einfach ein Muss – denn nur ein entspanntes Pferd ist ein glückliches Pferd.