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Paraffinöl Pferd

Paraffinöl beim Pferd: Anwendung, Nutzen und Risiken

Meine Erfahrungen mit Paraffinöl bei Pferden

Als Pferdebesitzer steht man immer wieder vor Herausforderungen, besonders wenn es um die Verdauung des Vierbeiners geht. Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als mein Wallach plötzlich Kolik-Anzeichen zeigte. Die Unruhe, das Scharren mit den Hufen, das ständige Wälzen – ein absoluter Albtraum. Der Tierarzt war schnell zur Stelle und entschied sich für eine Behandlung mit Paraffinöl. Seitdem beschäftige ich mich intensiv mit diesem Thema und möchte meine Erkenntnisse hier teilen.

Was ist Paraffinöl und warum wird es bei Pferden verwendet?

Paraffinöl ist ein farbloses, geruchloses Öl, das aus Erdöl gewonnen wird. Klingt erst mal wenig einladend, aber in der Medizin – und eben auch in der Pferdehaltung – hat es seinen festen Platz. Besonders wenn Pferde mit Verdauungsproblemen zu kämpfen haben, kann es helfen. Pferde, die zu Verstopfung neigen oder Sandkoliken entwickeln, profitieren manchmal von der Anwendung. Doch so praktisch es klingt, so wichtig ist es, die Risiken zu kennen.

Anwendung von Paraffinöl bei Verdauungsproblemen

Bei Verstopfung

Jeder Pferdebesitzer kennt das mulmige Gefühl, wenn der Stallliebling nicht mehr regelmäßig abäppelt. Verstopfung kann schnell zur Kolik werden – und dann wird es gefährlich. Paraffinöl wird in solchen Fällen eingesetzt, um den Darm zu „schmieren“ und festsitzenden Kot in Bewegung zu bringen. Das Besondere: Es wird nicht vom Körper aufgenommen, sondern passiert den Darm unverändert. Dennoch sollte es nur unter tierärztlicher Aufsicht verabreicht werden, da eine falsche Dosierung mehr schaden als nutzen kann.

Wie wird Paraffinöl richtig gegeben?

Ein großer Irrtum ist, dass man Paraffinöl einfach ins Futter mischen kann. Das ist extrem riskant, denn das Pferd könnte sich verschlucken und das Öl in die Lunge bekommen – was zu einer schweren Lungenentzündung führen kann. Deshalb gibt es nur eine sichere Methode: über eine Nasenschlundsonde durch den Tierarzt. Mein eigener Tierarzt hat mir einmal gesagt: „Lieber einmal zu oft absichern als einmal zu wenig!“

Vorbeugung von Sandkoliken

Pferde, die auf sandigen Böden fressen, nehmen oft ungewollt Sand auf. Ich erinnere mich gut an eine Stute aus meinem Stall, die ständig Probleme mit Sandablagerungen hatte. Ihre Besitzerin versuchte zunächst alles Mögliche, bis der Tierarzt eine Behandlung mit Paraffinöl empfahl. Das Öl kann dabei helfen, Sandpartikel im Darm zu binden und sie mit dem Kot auszuscheiden. Allerdings ersetzt es keine vorbeugenden Maßnahmen wie Heufütterung aus Netzen oder eine angepasste Ration mit Flohsamenschalen.

Risiken und Nebenwirkungen

Gefahr der Aspiration

Einer der größten Fehler, den man machen kann, ist, Paraffinöl mit einer Maulspritze zu geben. Das Risiko, dass es in die Lunge gelangt, ist enorm. Ich habe einmal miterlebt, wie ein Pferd nach einer falsch verabreichten Dosis eine schwere Lungenentzündung entwickelte – ein absolut vermeidbares Drama! Deswegen gilt: Finger weg von Eigenversuchen! Immer einen Tierarzt hinzuziehen.

Nährstoffaufnahme kann beeinträchtigt werden

Eine andere Nebenwirkung, die oft unterschätzt wird, ist die Tatsache, dass Paraffinöl nicht nur den Kot gleitfähiger macht, sondern auch fettlösliche Vitamine mit sich reißen kann. Wird es über einen längeren Zeitraum gegeben, könnte es sein, dass das Pferd einen Vitaminmangel entwickelt. Deshalb sollte Paraffinöl wirklich nur im Notfall zum Einsatz kommen.

Alternative Methoden zur Darmreinigung

Flohsamenschalen als sanfte Lösung

Als ich das erste Mal von Flohsamenschalen hörte, war ich skeptisch. Aber mittlerweile schwöre ich darauf! Sie quellen im Darm auf, binden Sand und werden mit dem Kot ausgeschieden – und das völlig ohne Nebenwirkungen. Viele Pferdebesitzer setzen sie als regelmäßige Kur ein, um den Darm gesund zu halten.

Kombination mit Öl

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Mischung aus Flohsamenschalen und Leinsamenöl besonders effektiv ist. Während die Flohsamenschalen den Sand binden, sorgt das Öl für eine geschmeidige Verdauung. Mein Tierarzt hat mir diese Kombination empfohlen – und sie hat sich bewährt.

Raufutter und ausreichend Bewegung

Eine gute Verdauung beginnt nicht erst bei der Behandlung, sondern schon bei der Fütterung. Pferde, die ausreichend Raufutter bekommen, haben eine viel stabilere Darmflora. Ich habe festgestellt, dass Heu die beste „Darmbürste“ ist. Zusätzlich ist Bewegung extrem wichtig. Ein Pferd, das sich regelmäßig bewegt, hat eine viel aktivere Verdauung als eines, das den halben Tag in der Box steht.

Bedeutung von Wasseraufnahme

Was viele vergessen: Ohne genügend Wasser funktioniert die Verdauung nicht. Gerade im Winter trinken manche Pferde weniger – was dann zu Verstopfung führen kann. Ich habe mir angewöhnt, meinen Pferden lauwarmes Wasser anzubieten. Seitdem trinken sie deutlich mehr, und Verdauungsprobleme sind seltener geworden.

Wann sollte ein Tierarzt konsultiert werden?

Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen: Lieber einmal zu oft den Tierarzt rufen als einmal zu wenig. Koliken können innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden. Sobald ein Pferd auffälliges Verhalten zeigt – weniger Kotabsatz, Unruhe, Wälzen oder Futterverweigerung – sollte man sofort handeln.

Erste Maßnahmen bei Verdacht auf Kolik

Es gibt ein paar Dinge, die man tun kann, während man auf den Tierarzt wartet:

  • Ruhig bleiben und das Pferd genau beobachten.

  • Wenn es noch mobil ist, vorsichtig Schritt führen.

  • Kein Futter oder Wasser anbieten, bis der Tierarzt die Lage beurteilt hat.

Was man auf keinen Fall tun sollte: selbst Medikamente geben oder abwarten. Ich habe einmal erlebt, dass eine Besitzerin dachte, es sei „nur eine leichte Magenverstimmung“ – am Ende musste das Pferd operiert werden. Das war eine teure und schmerzhafte Lektion.

Die besten Paraffinöle für Pferde

1. Synovium Paraffin Oil 5L

Beschreibung: Ein hochreines Paraffinöl mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten, z. B. in der Tierpflege, Kosmetik oder Industrie.
Vorteile:

  • Große Menge (5 Liter) für langfristige Nutzung
  • Hochreine Qualität
  • Vielseitig einsetzbar

Nachteile:

  • Keine detaillierten Angaben zur pharmazeutischen Zertifizierung

2. Lubricant ONE Paraffinum Liquidum (5 Liter), medizinische Qualität (Ph. Eur.)

Beschreibung: Ein hochwertiges Paraffinöl mit medizinischer Qualität nach dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.).
Vorteile:

  • Medizinische Qualität (Ph. Eur.), sicher für den Hautkontakt
  • Hochreine Zusammensetzung
  • Große 5-Liter-Einheit

Nachteile:

  • Kann je nach Verwendungszweck teurer sein als technische Paraffinöle

3. 5 Liter Paraffinöl dünnflüssig, medizinisch, Paraffinum Perliquidum (Ph. Eur.)

Beschreibung: Dünnflüssiges Paraffinöl in medizinischer Qualität gemäß Ph. Eur.
Vorteile:

  • Dünnflüssig, daher leicht zu verteilen
  • Entspricht den pharmazeutischen Standards
  • Ideal für medizinische und kosmetische Anwendungen

Nachteile:

  • Keine spezifischen zusätzlichen Merkmale oder Zertifizierungen über Ph. Eur. hinaus

4. Lubricant ONE Paraffinum Liquidum (10 Liter), medizinische Qualität (Ph. Eur.)

Beschreibung: Dasselbe Produkt wie auf Platz 2, aber in einer größeren 10-Liter-Menge.
Vorteile:

  • Große Menge (10 Liter) für Großverbraucher
  • Medizinische Qualität (Ph. Eur.)
  • Hochrein und vielseitig einsetzbar

Nachteile:

  • Höhere Anschaffungskosten durch größere Menge

5. 10 Liter Weißöl dünnflüssig, Paraffinum Perliquidum, Pharmaqualität

Beschreibung: Weißöl in dünnflüssiger Form mit pharmazeutischer Qualität.
Vorteile:

  • Dünnflüssig für einfache Anwendung
  • Pharmaqualität, daher sicher für Haut und medizinische Zwecke
  • Große Menge für industrielle oder medizinische Nutzung

Nachteile:

  • Eventuell nicht für alle technischen Anwendungen geeignet

6. Paraffinum Paraffinöl (Ph. Eur.) 1000 ml, Pharmaqualität, dünnflüssig & geruchsfrei

Beschreibung: Ein Liter hochwertiges Paraffinöl mit pharmazeutischer Zertifizierung und geruchsfreiem Charakter.
Vorteile:

  • Pharmaqualität gemäß Ph. Eur.
  • Dünnflüssig und geruchsfrei
  • Ideal für kleine Anwendungen in Kosmetik und Medizin

Nachteile:

  • Kleinere Menge, daher weniger wirtschaftlich für Großverbraucher

7. Optimal Products Paraffinöl 5L – Hoch raffiniert, neutral & farblos

Beschreibung: Ein hoch raffiniertes, neutrales und farbloses Paraffinöl mit vielseitigem Einsatzbereich.
Vorteile:

  • Hochraffiniert und farblos für vielseitige Anwendungen
  • Neutrales Öl, das keine Rückstände hinterlässt
  • Gute Balance zwischen Preis und Menge

Nachteile:

  • Keine spezifische pharmazeutische Zertifizierung erwähnt

8. 1 Liter (1000 ml) Paraffinöl dünnflüssig, medizinisch, Paraffinum Perliquidum (Ph. Eur.)

Beschreibung: Ein kleines Gebinde (1 Liter) von dünnflüssigem, medizinischem Paraffinöl.
Vorteile:

  • Pharmaqualität gemäß Ph. Eur.
  • Dünnflüssig für einfache Anwendung
  • Ideal für den privaten oder kosmetischen Gebrauch

Nachteile:

  • Kleine Menge, weniger geeignet für industrielle Nutzung

9. 10 Liter ProFair Leinöl (2 x 5 Liter Kanister), kaltgepresst, 100 % aus reiner Leinsaat

Beschreibung: Kein Paraffinöl, sondern kaltgepresstes Leinöl für Ernährung, Holzschutz oder Industrie.
Vorteile:

  • Natürliche Alternative zu synthetischen Ölen
  • Vielseitig einsetzbar (z. B. für Holzpflege oder Ernährung)
  • 100 % aus reiner Leinsaat

Nachteile:

  • Nicht für medizinische oder kosmetische Zwecke geeignet
  • Hat einen typischen Geruch und kann ranzig werden

10. Lubricant ONE Paraffinum Liquidum (1 Liter), medizinische Qualität (Ph. Eur.)

Beschreibung: Ein hochwertiges, medizinisches Paraffinöl in der kleineren 1-Liter-Flasche.
Vorteile:

  • Hochreine Qualität (Ph. Eur.)
  • Praktische kleine Menge für einzelne Anwendungen
  • Vielseitig einsetzbar in Kosmetik, Medizin und Industrie

Nachteile:

  • Weniger wirtschaftlich für größere Anwendungen

Fazit

Paraffinöl kann in bestimmten Fällen eine schnelle Hilfe sein, aber es ist keine Dauerlösung. Die Risiken – besonders das Einatmen in die Lunge und die Beeinträchtigung der Nährstoffaufnahme – sind nicht zu unterschätzen. Für die langfristige Darmgesundheit sind Flohsamenschalen, Raufutter und ausreichend Bewegung die besseren Mittel.

Mein Tipp: Wer sein Pferd gut beobachtet und rechtzeitig vorbeugende Maßnahmen trifft, kann viele Verdauungsprobleme von vornherein vermeiden. Und wenn doch einmal etwas ist – nicht zögern, sondern schnell den Tierarzt rufen!