Reiten mit Franklin Bällen

Reiten mit Franklin Bällen – Eine persönliche Erfahrung

Reiten mit Franklin Bällen kann eine echte Offenbarung sein. Ich erinnere mich noch genau an mein erstes Training damit. Anfangs war ich skeptisch. Kleine, luftgefüllte Bälle unter dem Sattel? Was soll das bringen? Doch schon nach den ersten Minuten merkte ich, wie sich mein Sitz veränderte und mein Pferd plötzlich freier lief. Die Unsicherheit wich einer Faszination für diese Methode, denn die Wirkung war unmittelbar spürbar.

Was sind Franklin Bälle und warum sind sie hilfreich?

Franklin Bälle sind kleine, flexible Luft- oder Wasserbälle, die ursprünglich aus der Physiotherapie stammen. Sie helfen dabei, Bewegungsmuster zu verändern, Verspannungen zu lösen und das Körpergefühl zu verbessern. Genau das macht sie auch für Reiter so interessant. Häufig sind wir uns unserer eigenen Sitzprobleme gar nicht bewusst. Erst wenn sich etwas ändert, merken wir, wie viel Potenzial in kleinen Anpassungen steckt.

Durch ihre Beschaffenheit ermöglichen Franklin Bälle eine dynamische Unterstützung, indem sie feine Bewegungen verstärken und Dysbalancen aufdecken. Sie bieten eine neue Art der Körperwahrnehmung, die oft durch eingefahrene Bewegungsmuster blockiert ist. Wer regelmäßig mit ihnen übt, entwickelt ein tieferes Verständnis für das eigene Gleichgewicht und die Zusammenarbeit mit dem Pferd.

Die ersten Schritte – Wie fühlt es sich an?

Beim ersten Mal fühlt es sich ungewohnt an. Die Bälle unter dem Gesäß oder den Oberschenkeln sorgen für Instabilität. Doch genau das ist der Punkt. Der Körper muss sich neu ausbalancieren. Schon nach wenigen Minuten bemerkt man Veränderungen: Man sitzt aufrechter, die Hüfte bewegt sich freier, und plötzlich ist das Pferd losgelassener. Diese ersten Erfahrungen sind oft verblüffend, denn viele Reiter merken, dass sie unbewusst gegen ihren eigenen Körper arbeiten.

Anwendung unter dem Gesäß

Die klassische Übung ist es, die Bälle direkt unter den Sitzbeinhöckern zu platzieren. Dabei wird der Sitz automatisch beweglicher. Wer dazu neigt, sich festzuhalten oder im Hohlkreuz zu sitzen, wird merken, dass das kaum noch möglich ist. Der Körper passt sich an und beginnt, effizienter zu arbeiten. Besonders für Reiter, die Probleme mit einem steifen unteren Rücken haben, ist diese Methode eine wertvolle Unterstützung.

Verwendung unter den Oberschenkeln

Eine weitere interessante Variante ist es, die Bälle unter die Oberschenkel zu legen. Das verbessert die Anbindung ans Pferd, fördert eine losgelassene Schenkelhilfe und nimmt unnötige Spannung heraus. Viele Reiter realisieren erst dadurch, dass sie unbewusst die Beine anspannen und sich dadurch selbst blockieren. Durch die Bälle lernen sie, sich lockerer und effektiver zu bewegen.

Einsatz im Bereich der Waden

Wer seine Beine häufig verklemmt oder unruhige Schenkel hat, kann die Bälle auch zwischen Wade und Pferd positionieren. Diese Übung sorgt für eine bewusste Wahrnehmung und hilft dabei, die richtige Schenkellage zu finden. Gerade Reiter, die unruhige Beine haben oder ihre Hilfen zu stark geben, profitieren enorm von dieser Anwendung.

Veränderungen, die man spürt

Nach einigen Einheiten merkt man, dass sich der Sitz langfristig verändert. Die Hüfte ist lockerer, der Rücken aufrechter, und die Kommunikation mit dem Pferd verbessert sich. Pferde reagieren oft positiv auf die veränderte Einwirkung – viele laufen freier und schwungvoller. Diese Entwicklung führt nicht nur zu einer besseren Harmonie zwischen Reiter und Pferd, sondern auch zu einer verbesserten Hilfengebung.

Ein weiteres interessantes Phänomen ist, dass Franklin Bälle dabei helfen können, Verspannungen zu identifizieren. Manche Reiter stellen nach dem Training fest, dass bestimmte Muskelgruppen stärker beansprucht wurden, weil sie zuvor unbewusst in Schonhaltungen verharrten. Durch die regelmäßige Anwendung entsteht ein bewussteres Körpergefühl, das sich nicht nur auf das Reiten, sondern auch auf den Alltag überträgt.

Praktische Tipps für den Einstieg

  • Langsam starten: Nicht zu lange mit den Bällen reiten. 10-15 Minuten reichen für den Anfang.

  • Auf den Körper hören: Falls sich etwas unangenehm anfühlt, Position oder Druck der Bälle anpassen.

  • Nicht verkrampfen: Der Körper wird sich automatisch anpassen – locker bleiben!

  • Variation ist wichtig: Unterschiedliche Positionen ausprobieren, um den größtmöglichen Nutzen aus der Methode zu ziehen.

  • Regelmäßigkeit: Wer regelmäßig mit Franklin Bällen arbeitet, profitiert langfristig am meisten.

  • Integration in den Trainingsalltag: Die Bälle lassen sich sowohl in der Bodenarbeit als auch im Sattel einsetzen. Auch kurze Sequenzen können große Wirkung zeigen.

Ergänzende Übungen für ein besseres Körpergefühl

Neben dem Reiten gibt es auch Übungen am Boden, die mit Franklin Bällen durchgeführt werden können. Diese helfen, sich auf das Reiten vorzubereiten und den Effekt zu verstärken:

  • Stehübungen auf den Bällen: Eine tolle Möglichkeit, das Gleichgewicht und die Fußmuskulatur zu schulen.

  • Bälle unter den Schulterblättern im Liegen: Unterstützt eine aufrechte Haltung und entspannt die Brustmuskulatur.

  • Bewegung der Hüfte auf den Bällen im Sitzen: Fördert die Lockerheit in der Hüfte und verbessert die Mobilität.

Fazit – Lohnt sich das Reiten mit Franklin Bällen?

Definitiv! Die Veränderungen im Sitz und in der Einwirkung sind spürbar. Natürlich braucht es etwas Geduld und Übung, aber die Verbesserungen sind es wert. Wer nach einer einfachen Möglichkeit sucht, sein Reitgefühl zu schulen, sollte es unbedingt ausprobieren. Franklin Bälle sind ein wertvolles Hilfsmittel für alle, die ihr Reiten auf ein neues Level heben möchten. Sie helfen nicht nur, den eigenen Sitz zu verbessern, sondern fördern auch die Harmonie mit dem Pferd. Wer sie einmal ausprobiert hat, wird schnell merken, dass sie eine echte Bereicherung für das tägliche Training sind.