Späne Pferd

Späne für Pferde – Eine sinnvolle Einstreu?

Späne für Pferde sind eine der gängigsten Einstreuarten im Stall. Doch ist diese Wahl wirklich optimal? Jeder Pferdebesitzer steht irgendwann vor der Frage: Welche Einstreu sorgt für ein gesundes und sauberes Stallklima? Ich habe im Laufe der Jahre verschiedene Varianten ausprobiert und möchte meine Erfahrungen teilen.

Vorteile von Holzspänen im Pferdestall

Hohe Saugfähigkeit

Holzspäne nehmen Feuchtigkeit effizient auf. Das ist essenziell, um eine trockene Liegefläche zu schaffen. Besonders Pferde mit empfindlichen Hufen profitieren von einer trockenen Unterlage, da sie das Risiko für Strahlfäule verringert. Eine feuchte Umgebung im Stall kann nicht nur Hufkrankheiten begünstigen, sondern auch unangenehme Gerüche verursachen. Durch die hohe Absorptionskraft von Spänen bleibt die Luftqualität im Stall besser erhalten.

Einfache Handhabung

Im Vergleich zu Stroh sind Späne leichter zu verteilen und zu entsorgen. Beim täglichen Misten fällt auf, dass sich nasse Stellen gezielt entfernen lassen, ohne dass die gesamte Einstreu gewechselt werden muss. Dies spart nicht nur Zeit, sondern auch Material. Zudem ist das Volumen der Späne nach der Nutzung meist geringer als das von Stroh, was die Entsorgung erleichtert.

Weniger Staub als andere Materialien

Obwohl Späne stauben können, gibt es mittlerweile entstaubte Varianten. Gerade Pferde mit Atemwegsproblemen profitieren von staubarmen Materialien, da sie Reizungen der Atemwege reduzieren. Es gibt spezielle Premium-Späne, die mehrfach gesiebt und entstaubt wurden, um die Luftbelastung zu minimieren. Besonders in geschlossenen Stallanlagen ist dies ein wichtiger Faktor.

Geringere Anfälligkeit für Schimmel

Anders als Stroh, das bei falscher Lagerung schnell schimmeln kann, sind trockene Holzspäne weniger anfällig für Pilzbefall. Schimmelsporen können sowohl bei Pferden als auch bei Menschen Atemwegsprobleme verursachen. Eine gute Lagerung der Späne sorgt dafür, dass die Einstreu stets trocken und hygienisch bleibt.

Nachteile von Holzspänen

Höhere Kosten

Im Vergleich zu Stroh sind Späne oft teurer. Gerade bei großen Boxen oder Offenställen summieren sich die Kosten schnell. Langfristig kann es eine Kostenfrage sein, ob sich die Investition lohnt. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Kosten zu reduzieren, etwa durch den Kauf in größeren Mengen oder durch den Bezug direkt vom Hersteller.

Entsorgung kann problematisch sein

Während Mist mit Stroh auf vielen Feldern als Dünger dient, ist das bei Spänen schwieriger. Viele Landwirte nehmen Spänenmist nicht an, da der Holzanteil länger zum Verrotten braucht. Alternativen sind spezielle Kompostieranlagen oder Recyclinghöfe, die Pferdemist mit Spänen annehmen.

Gefahr von minderwertigen Produkten

Nicht alle Holzspäne sind gleich. Billige Varianten enthalten manchmal schädliche Rückstände oder zu viele feine Partikel, die Staubbelastung erhöhen. Beim Kauf sollte daher auf Qualität geachtet werden. Zudem gibt es Späne, die mit Harzen oder anderen Chemikalien behandelt wurden, die für Pferde gesundheitsschädlich sein können.

Welche Pferde profitieren besonders von Spänen?

Pferde mit Allergien

Späne sind für Pferde mit Stauballergien oft besser geeignet als Stroh. Sie bieten eine saubere Umgebung, in der weniger Schimmelsporen und Staubpartikel vorkommen. Besonders empfindliche Pferde zeigen oft eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome, wenn auf eine staubarme Einstreu umgestellt wird.

Pferde mit empfindlichen Hufen

Da Späne die Feuchtigkeit gut aufnehmen, reduzieren sie die Bildung von matschigen oder zu feuchten Bereichen in der Box. Das hilft, Hufprobleme zu vermeiden. Gerade in den feuchten Herbst- und Wintermonaten kann dies ein entscheidender Vorteil sein.

Pferde in Boxenhaltung

Für Pferde, die viel Zeit in der Box verbringen, sind Späne eine angenehme Alternative zu anderen Einstreuarten. Sie sorgen für ein sauberes und trockenes Umfeld. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich Späne oft weicher anfühlen als hart gepresstes Stroh, was für Pferde, die viel liegen, angenehmer sein kann.

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Holzart

Nicht alle Holzarten sind für Pferde geeignet. Späne aus Nadelhölzern wie Kiefer oder Fichte sind beliebt, während Harthölzer wie Eiche vermieden werden sollten, da sie potenziell giftige Substanzen enthalten. Es ist ratsam, beim Hersteller nachzufragen, aus welchem Holz die Späne bestehen, um Risiken zu vermeiden.

Staubgehalt

Staubarme Späne sind für die Gesundheit des Pferdes und auch des Menschen wichtig. Hochwertige Produkte sind oft mehrfach entstaubt. Besonders in Ställen mit schlechter Belüftung kann eine staubfreie Einstreu langfristig Atemwegserkrankungen vorbeugen.

Verpackung

Es gibt lose Späne und gepresste Ballen. Ballen sind meist handlicher und lassen sich besser lagern, während lose Späne schneller verteilt werden können. Wer große Mengen benötigt, kann auch direkt von Sägewerken oder Herstellern beziehen, was oft kostengünstiger ist.

Herkunft und Verarbeitung

Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit sind auch bei Einstreu ein Thema. Es lohnt sich, Späne aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu wählen, um unnötige Umweltbelastungen zu vermeiden. Zudem sollten die Späne frei von Zusatzstoffen oder chemischen Behandlungen sein.

Alternativen zu Holzspänen

Obwohl Späne viele Vorteile haben, gibt es auch andere Einstreuoptionen, die je nach Pferd und Stallmanagement sinnvoll sein können.

Stroh

Die klassische Wahl, die oft günstiger ist, aber mehr Pflege erfordert. Stroh bietet eine weiche Liegefläche, kann aber für allergische Pferde problematisch sein.

Leinstroh oder Hanfeinstreu

Diese Varianten sind extrem saugfähig und nahezu staubfrei. Sie sind allerdings oft teurer als Späne.

Gummimatten

Eine Möglichkeit, Späne zu sparen, ist die Kombination mit Gummimatten. Diese bieten eine weiche Unterlage, sodass weniger Einstreu benötigt wird.

Die besten Späne für Pferde

Fazit: Sind Späne eine gute Wahl?

Ob Holzspäne die richtige Einstreu sind, hängt von den individuellen Bedürfnissen des Pferdes und den Gegebenheiten im Stall ab. Während sie eine saubere, saugfähige und oft staubarme Option sind, gibt es auch Herausforderungen bei der Entsorgung und den Kosten. Wer Späne nutzen möchte, sollte auf Qualität achten und die individuellen Bedürfnisse des Pferdes im Blick behalten. Alternativen wie Leinstroh oder Gummimatten können ebenfalls eine Überlegung wert sein.