Stalltafel Pferd
Warum eine Stalltafel unverzichtbar ist
Jeder, der sich intensiv mit Pferden beschäftigt, weiß: Ein gut organisierter Stallalltag spart Zeit, reduziert Fehler und sorgt für das Wohl der Tiere. Eine Stalltafel spielt dabei eine wesentliche Rolle. Sie hängt direkt an der Box oder an einer gut sichtbaren Stelle und enthält alle wichtigen Informationen zu dem jeweiligen Pferd.
Ich erinnere mich noch gut an eine Situation in unserem Stall, die deutlich gemacht hat, wie entscheidend eine gut geführte Stalltafel sein kann. Ein neues Pferd zog ein, und der Besitzer war nicht jeden Tag vor Ort. Das Tier hatte eine Getreideunverträglichkeit, aber nicht jeder Helfer wusste davon. Ohne eine klare Beschriftung hätte schnell ein Fehler passieren können – einer, der im schlimmsten Fall gesundheitliche Folgen gehabt hätte. Eine einfache Stalltafel mit den nötigen Informationen hat dieses Risiko vermieden.
Welche Informationen auf eine Stalltafel gehören
Je nach Stall und Organisation kann eine Stalltafel unterschiedlich gestaltet sein. Manche bevorzugen minimalistische Varianten mit nur wenigen Details, andere setzen auf umfangreiche Angaben. Meiner Erfahrung nach sind folgende Informationen sinnvoll:
Grundlegende Identifikation
Name des Pferdes
Geburtsjahr und -monat
Rasse und Geschlecht
Farbe und besondere Kennzeichen
Besitzer mit Kontaktdaten
Gesundheitszustand und Besonderheiten
Impfstatus und letzte Wurmkur
Allergien oder Futtermittelunverträglichkeiten
Regelmäßige Medikamentengabe
Tierarzt und Hufschmied mit Kontaktdaten
Fütterungsplan
Art des Futters (z. B. Hafer, Müsli, Heu, Zusatzfutter)
Fütterungszeiten und Mengen
Besondere Hinweise, z. B. eingeweichtes Futter oder spezielle Ergänzungen
Training und Bewegung
Reit- oder Longierzeiten
Besondere Anweisungen, z. B. nur Schritt reiten nach einer Verletzung
Ansprechpartner für Training oder Beritt
Diese Informationen helfen nicht nur den Stallbetreibern, sondern auch Aushilfen, Tierärzten und neuen Helfern, schnell und sicher zu handeln.
Materialien und Befestigung
Nicht jede Stalltafel ist gleich. Ihre Gestaltung hängt davon ab, welche Anforderungen sie erfüllen soll und in welcher Umgebung sie genutzt wird.
Holztafeln: Rustikal, aber pflegeintensiv
Früher haben wir bei uns im Stall oft Holztafeln verwendet. Sie passen optisch gut in eine traditionelle Stallumgebung und lassen sich individuell bemalen oder gravieren. Der Nachteil: Sie sind nicht besonders wetterfest, verziehen sich mit der Zeit und können unleserlich werden, wenn sie mit Kreide beschriftet wurden.
Kunststofftafeln: Praktisch und leicht zu reinigen
Heute setzen viele Ställe auf Kunststofftafeln. Sie sind wetterfest, lassen sich leicht mit einem Marker beschriften und problemlos abwischen. Besonders magnetische Varianten sind praktisch, da sich Notizen schnell austauschen lassen.
Metalltafeln: Langlebig und flexibel
Metalltafeln sind eine dauerhafte Lösung. Besonders weiße Magnettafeln bieten den Vorteil, dass Informationen jederzeit ergänzt oder ausgetauscht werden können. Sie sind allerdings meist teurer als Kunststoff- oder Holztafeln.
Befestigung
Die Montage erfolgt je nach Stall mit Schrauben, Haken oder Klettverschlüssen. In Offenställen oder Laufställen müssen Tafeln gut gesichert sein, damit sie nicht durch Wind oder spielende Pferde heruntergerissen werden.
Beispiele aus der Praxis
Eine gut durchdachte Stalltafel macht den Alltag leichter. Ich habe es selbst mehrfach erlebt, wie sie helfen kann, Fehler zu vermeiden und Abläufe zu verbessern. Ein Beispiel: Vor einigen Jahren hatten wir ein Pony im Stall, das zu Hufrehe neigte. Es durfte unter keinen Umständen zu viel Weidegang haben oder plötzlich große Mengen Kraftfutter bekommen. Da aber immer mal wieder unterschiedliche Helfer den Dienst übernahmen, bestand die Gefahr, dass jemand diese Information übersah. Eine klare, gut sichtbare Stalltafel sorgte dafür, dass jeder Bescheid wusste.
Auch beim Reitunterricht oder in Reitbeteiligungen sind Stalltafeln extrem hilfreich. Sie können Trainingspläne enthalten, Hinweise darauf, welche Ausrüstung genutzt werden soll, oder besondere Regeln wie „Kein Springen ohne Aufsicht“. Gerade in größeren Ställen, in denen sich viele Menschen um ein Pferd kümmern, sind solche Tafeln eine sinnvolle Unterstützung.
Fazit: Kleine Tafel, großer Nutzen
Eine Stalltafel ist kein Luxus, sondern ein praktisches Hilfsmittel. Sie sorgt dafür, dass alle Beteiligten stets die wichtigsten Informationen zur Hand haben, Missverständnisse vermieden werden und das Wohl der Pferde im Mittelpunkt steht. Wer einmal erlebt hat, wie sehr sie den Alltag erleichtert, wird sie nicht mehr missen wollen.