Strohpellets Pferd

Strohpellets für Pferde – Eine Alternative mit vielen Vorteilen?

Jeder, der ein Pferd hält, kennt die ewige Suche nach der idealen Einstreu. Sie soll trocken sein, wenig Staub aufwirbeln, einfach zu handhaben und möglichst hygienisch sein. Strohpellets tauchen in dieser Diskussion immer häufiger auf. Doch was steckt wirklich dahinter? Sind sie die bessere Wahl für den Stall? Oder gibt es auch Nachteile, die man beachten sollte?

Was sind Strohpellets genau?

Strohpellets bestehen aus reinem Stroh, das zu kleinen, festen Kugeln gepresst wird. Dabei wird das Stroh vorher entstaubt, getrocknet und stark verdichtet. Durch diesen Prozess entstehen Pellets, die sich im Stall zu einer weichen, trockenen Schicht auflösen.

Nach dem Ausstreuen und einer leichten Befeuchtung quellen die Pellets auf, zerfallen und bilden eine federnde Unterlage. Das sorgt für einen angenehmen Liegekomfort für das Pferd und erleichtert das tägliche Ausmisten.

Die größten Vorteile von Strohpellets

1. Hohe Saugfähigkeit hält die Box trocken

Einer der wichtigsten Punkte: Strohpellets nehmen extrem viel Flüssigkeit auf. Im Vergleich zu klassischem Stroh oder Spänen binden sie die Feuchtigkeit deutlich effektiver. Dadurch bleibt die Einstreu länger trocken, und Urin kann sich nicht in feuchten Matten sammeln. Besonders bei Pferden, die viel pinkeln, ist das ein großer Vorteil.

2. Weniger Staub – besser für die Atemwege

Jeder Pferdebesitzer weiß, wie schlecht Staub für die Atemwege ist. Gerade Pferde mit empfindlicher Lunge oder chronischer Bronchitis profitieren davon, wenn der Staub in der Box minimiert wird. Während normales Stroh oft feinste Partikel aufwirbelt, entsteht bei Strohpellets durch das spezielle Herstellungsverfahren kaum Staub. Das sorgt für ein gesünderes Stallklima – sowohl für das Pferd als auch für den Menschen.

3. Weniger Mist, weniger Arbeit

Wer regelmäßig ausmistet, kennt das Problem: Herkömmliches Stroh führt zu riesigen Mengen an Mist. Strohpellets lösen dieses Problem, weil sie sich in feine Fasern auflösen und nur die verschmutzten Bereiche entfernt werden müssen. Das reduziert das Volumen des anfallenden Mists deutlich und spart Zeit und Platz auf dem Misthaufen.

4. Einfache Handhabung und Lagerung

Im Gegensatz zu großen Strohballen, die viel Platz einnehmen und oft schwer zu transportieren sind, lassen sich Strohpellets kompakt lagern. Ein 15-Kilogramm-Sack ersetzt eine große Menge loses Stroh. Das spart Lagerraum und erleichtert die Handhabung – gerade in kleineren Ställen oder bei Selbstversorgern, die wenig Platz haben.

5. Angenehmer Geruch und bessere Hygiene

Da Strohpellets die Feuchtigkeit gut binden, entstehen weniger unangenehme Gerüche. Das ist nicht nur für das Pferd angenehmer, sondern auch für den gesamten Stall. Außerdem sorgt die geringe Feuchtigkeit dafür, dass sich Bakterien und Schimmel schlechter vermehren können.

Gibt es auch Nachteile?

Keine Einstreu ist perfekt – das gilt auch für Strohpellets. Es gibt einige Punkte, die bedacht werden sollten, bevor man die Umstellung vornimmt.

1. Höhere Anschaffungskosten

Die Erstinvestition in Strohpellets ist höher als bei herkömmlichem Stroh. Doch dieser Kostenpunkt kann sich relativieren, da weniger Material verbraucht und seltener nachgestreut werden muss. Wer langfristig rechnet, wird feststellen, dass die höheren Anfangskosten oft durch den geringeren Verbrauch ausgeglichen werden.

2. Gewöhnung des Pferdes

Nicht jedes Pferd nimmt eine neue Einstreu sofort an. Manche Pferde reagieren zunächst skeptisch, andere neigen dazu, die Pellets zu fressen. In den meisten Fällen legt sich das jedoch nach wenigen Tagen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann anfangs eine Mischung aus Stroh und Pellets verwenden.

3. Regelmäßiges Auflockern nötig

Damit die Pellets ihre volle Wirkung entfalten, müssen sie regelmäßig aufgelockert werden. Andernfalls kann die Schicht zu fest und unangenehm werden. Das ist zwar kein großer Mehraufwand, sollte aber nicht vernachlässigt werden.

Praktische Tipps für den Einsatz von Strohpellets

1. Wie bereitet man die Box vor?

Vor der ersten Nutzung sollte die Box komplett ausgemistet und von alten Einstreu-Resten befreit werden. Anschließend werden die Pellets in einer gleichmäßigen Schicht auf dem Boden verteilt. Es empfiehlt sich, sie leicht zu befeuchten, damit sie schneller aufquellen und sich in eine weiche Liegefläche verwandeln.

2. Wie viel wird benötigt?

Für eine 3×3 Meter große Box benötigt man etwa 6–8 Säcke zu je 15 kg für die Ersteinrichtung. Danach reicht es, 1–2 Säcke pro Woche nachzustreuen. Die genaue Menge hängt vom individuellen Pferd und seinem Verhalten ab.

3. Wie oft sollte nachgestreut werden?

Täglich sollten feuchte Stellen entfernt werden, damit die restliche Einstreu trocken bleibt. Nachgestreut wird nach Bedarf – meist reicht es, ein bis zwei Mal pro Woche eine kleine Menge frischer Pellets hinzuzufügen.

Die besten Strohpellets für Pferde

Fazit – Lohnt sich der Umstieg auf Strohpellets?

Die Entscheidung für eine Einstreu hängt von vielen Faktoren ab: den Bedürfnissen des Pferdes, dem verfügbaren Platz, dem Arbeitsaufwand und den Kosten. Strohpellets bieten viele Vorteile, besonders in puncto Hygiene, Saugfähigkeit und geringerem Mistaufkommen. Wer bereit ist, anfangs etwas mehr zu investieren und sich auf eine neue Art der Einstreu einzulassen, kann langfristig profitieren – sowohl finanziell als auch in der täglichen Stallarbeit.