Weidegamaschen

Weidegamaschen: Schutz und Komfort für Pferdebeine

Weidegamaschen sind eine praktische Lösung, um die Beine von Pferden vor Verletzungen und äußeren Einflüssen zu schützen. Wer ein Pferd auf der Weide hält, weiß, dass kleine Blessuren schnell passieren können. Äste, unebener Boden oder spielerische Rangeleien mit Artgenossen können zu Schürfwunden oder Prellungen führen. Hier kommen Weidegamaschen ins Spiel. Doch worauf sollte man achten, wenn man solche Gamaschen kauft? Welche Materialien eignen sich am besten? Und wie trägt man sie richtig?

Warum Weidegamaschen sinnvoll sind

Pferde sind auf der Weide ständig in Bewegung. Sie galoppieren, steigen, wälzen sich und interagieren mit anderen Pferden. Dabei kann es schnell zu Verletzungen kommen. Besonders empfindlich sind die Sehnen und Gelenke an den Beinen. Ein unglücklicher Tritt eines anderen Pferdes oder ein unbemerkter Stein können ernste Probleme verursachen. Weidegamaschen helfen, genau diesen Risiken vorzubeugen. Sie dämpfen Stöße ab und bieten eine schützende Barriere gegen äußere Einflüsse.

Schutz vor Tritten und Schürfwunden

Besonders in Gruppenhaltung kann es zu spielerischen Kämpfen oder Rangeleien kommen. Manche Pferde sind dominanter, andere weichen nicht immer rechtzeitig aus. Ein gezielter Tritt gegen das Bein kann schwere Schäden verursachen. Weidegamaschen reduzieren die Aufprallenergie und minimieren das Verletzungsrisiko.

Vorbeugung gegen Sehnenschäden

Die Sehnen eines Pferdes sind empfindlich und werden bei jeder Bewegung beansprucht. Ungleichmäßige Belastungen, Stolpern oder kleine Hindernisse auf der Weide können zu Überlastungen führen. Ein guter Schutz kann helfen, Sehnenentzündungen oder Bänderdehnungen vorzubeugen.

Schutz vor Witterungseinflüssen

Je nach Bodenverhältnissen kann Matsch oder Schnee eine Herausforderung darstellen. Feuchtigkeit weicht die Haut auf, wodurch Bakterien leichter eindringen und Mauke oder andere Hautprobleme verursachen können. Wasserdichte und atmungsaktive Weidegamaschen können dabei helfen, die Beine trocken zu halten und Reizungen zu vermeiden.

Welche Pferde brauchen Weidegamaschen?

Nicht jedes Pferd muss auf der Weide Gamaschen tragen. Doch für bestimmte Pferde kann es sinnvoll sein:

  • Pferde mit empfindlichen Beinen: Einige Pferde haben dünnere Haut und neigen schneller zu Schürfwunden.

  • Ältere Pferde oder Rekonvaleszenten: Nach Verletzungen oder bei Arthrose können Gamaschen zusätzliche Stabilität geben.

  • Sehr aktive Pferde: Wer ein Pferd hat, das auf der Weide viel spielt oder sich leicht selbst verletzt, kann mit Gamaschen vorbeugen.

  • Pferde mit Fehlstellungen: Eine ungleichmäßige Belastung kann zu Überlastungen führen, die durch den Schutz etwas abgefedert werden können.

  • Pferde mit langen Fesselhaaren: Manche Rassen, wie Friesen oder Tinker, haben lange Behanghaare, die Feuchtigkeit speichern. Dies kann Hautentzündungen begünstigen. Gamaschen können hier als Schutz dienen.

Materialien: Welche Weidegamaschen sind die besten?

Die Wahl des richtigen Materials ist entscheidend für den Komfort und die Schutzwirkung. Hier eine Übersicht der gängigsten Varianten:

Neopren

Neopren ist besonders beliebt, da es flexibel und stoßdämpfend ist. Es passt sich gut an das Pferdebein an und ist leicht zu reinigen. Allerdings kann es bei warmem Wetter zu Wärmestau führen, weshalb atmungsaktive Varianten vorzuziehen sind.

Softshell und Mesh-Gewebe

Diese modernen Materialien bieten Schutz und sind gleichzeitig atmungsaktiv. Sie verhindern Überhitzung und sorgen für einen angenehmen Tragekomfort. Besonders im Sommer eine gute Wahl.

Leder

Leder ist eine edle, aber pflegeintensive Alternative. Es ist robust und langlebig, benötigt jedoch regelmäßige Pflege, um geschmeidig zu bleiben. Für den Dauereinsatz auf der Weide eher ungeeignet, da es Feuchtigkeit schlecht verträgt.

Kunststoffverstärkte Modelle

Einige Weidegamaschen enthalten Kunststoffelemente, die zusätzlichen Schutz bieten. Sie sind stabiler als reine Stoffmodelle, aber oft weniger flexibel. Hier muss man darauf achten, dass sie nirgends scheuern.

Die richtige Passform: Darauf sollte man achten

Egal, welches Material man wählt, die Passform ist entscheidend. Zu enge Gamaschen behindern die Durchblutung, zu weite Modelle verrutschen und können Scheuerstellen verursachen. Hier einige Tipps für die richtige Anpassung:

  • Die Gamaschen sollten eng anliegen, aber nicht einschnüren.

  • Zwischen Gamasche und Bein sollte gerade noch ein Finger passen.

  • Die Verschlüsse müssen sicher sitzen, aber leicht zu öffnen sein.

  • Die Gamaschen sollten nicht bis zum Boden reichen, um Stolpern zu vermeiden.

Wie oft sollten Weidegamaschen kontrolliert werden?

Viele Pferdebesitzer machen den Fehler, die Gamaschen morgens anzulegen und erst abends wieder abzunehmen. Doch das kann zu Problemen führen. Feuchtigkeit, Schmutz oder verrutschte Gamaschen können Hautreizungen und Druckstellen verursachen. Idealerweise sollte man die Gamaschen mindestens einmal am Tag überprüfen und säubern. Bei sehr warmem Wetter kann es ratsam sein, sie für ein paar Stunden abzunehmen, um Hitzestau zu vermeiden.

Reinigung und Pflege

Damit Weidegamaschen lange halten, sollte man sie regelmäßig reinigen. Die meisten Modelle können einfach mit Wasser abgespült werden. Bei stärkerer Verschmutzung hilft eine weiche Bürste. Neopren- und Softshell-Modelle lassen sich oft in der Waschmaschine waschen – allerdings sollte man vorher die Herstellerangaben prüfen. Leder-Gamaschen benötigen spezielle Pflegeprodukte, damit sie nicht austrocknen.

Häufige Fehler beim Einsatz von Weidegamaschen

Auch wenn Weidegamaschen viele Vorteile haben, kann man bei ihrer Anwendung Fehler machen. Hier einige der häufigsten Probleme und wie man sie vermeidet:

  • Zu lange Tragezeiten: Pferde sollten nicht den ganzen Tag über Gamaschen tragen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.

  • Falsche Größe: Zu kleine Gamaschen schnüren ein, zu große verrutschen.

  • Schmutz und Feuchtigkeit nicht entfernen: Dreck kann zu Scheuerstellen und Entzündungen führen.

  • Verschlüsse nicht regelmäßig überprüfen: Lockere oder defekte Klettverschlüsse machen die Gamaschen wirkungslos.

  • Falsche Anbringung: Gamaschen müssen korrekt positioniert sein, um ihre Schutzfunktion zu erfüllen.

Fazit: Lohnt sich die Anschaffung?

Ob Weidegamaschen für das eigene Pferd sinnvoll sind, hängt von vielen Faktoren ab. Wer ein Pferd mit empfindlichen Beinen oder einer hohen Verletzungsanfälligkeit hat, kann mit dem richtigen Modell viel für die Gesunderhaltung tun. Wichtig ist jedoch, dass die Gamaschen gut passen, regelmäßig kontrolliert werden und das Pferd nicht unnötig eingeschränkt wird. Wer das beachtet, kann mit diesem einfachen Hilfsmittel Verletzungen vermeiden und seinem Pferd ein Plus an Schutz bieten.